Einmaleins des Anlagenbaus: Unterschied zwischen den Versionen

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== Theorie ==
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Der folgende Artikel soll ein grober Überblick über die zum Anlagenbau nötigen Vorüberlegungen und Materialien sein. Den Details sind überwiegend eigene Artikel gewidmet.
=== Werkzeuge ===
+
Ist die Entscheidung zum Selbstbau gefallen, so benötigt der Modellbahner entsprechendes Werkzeug für sein Vorhaben. Hierzu einige Tipps:
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Handwerkszeuge:
 
Hammer:
 
Ein "normaler" Hammer findet sich eigentlich in jeder Bastelkiste. Wichtig ist eine Plane Schlagfläche und ein gut in der Hand liegender, fest sitzender Griff.
 
  
Schraubendreher:
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= Theorie =
für Schlitzschrauben: Kleiner Elektroschraubenzieher (Achtung: die oft eingebauten Phasenprüfer sind nicht unbedingt verlässlich!), mittlerer und ein größerer Schraubendreher sollten zum normalen Inventar gehören. Wichtig: Schraubendreher eignen sich zum Öffnen von Farbdosen, aber nicht als Stemmeisen oder Meißel!
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Ist der [[Modellbahn-Raum]] gefunden, steht der Gedanke in eben diesem Raume: "Wie krieg ich hier eine Anlage rein?"
für Kreuzschlitzschrauben: Hier ist es sehr wichtig, dass die Schraubendreherspitze zur verwendeten Schraube passt!
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Vorstecher: zum Markieren von Schraublöchern
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== Werkzeuge ==
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Ist die Entscheidung zum Selbstbau gefallen, so benötigt der Modellbahner entsprechendes Werkzeug für sein Vorhaben. Einige Tipps dazu sind unter [[Werkzeuge]] zu finden.
  
Fuchsschwanz:
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== Materialien ==
Puksäge: kleine Säge mit wechselbarem Blatt für Holz/Kunststoff/Metall
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Welche Materialien stehen dem Anlagenbauer zur Verfügung? Häufigstes Baumaterial ist Holz in verschiedenen Ausführungen, z.B. Kanthölzer für Beine, Tischlerplatte für Rahmen und Sperrholz für die Trassen. Preßspanplatten sind schwer, schlecht zu verarbeiten und nicht formstabil.
  
Laubsäge: für feine Arbeiten
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Eine ausführliche Übersicht hierzu findet sich im [[Materialexikon|Material-Lexikon]].
  
Stemmeisen: Zum Ausstemmen von Schlitzen o.ä.. Nicht als Schraubenzieher geeignet.
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== Klebstoffe ==
 +
Auch dem Thema des Verleimens ist ein eigener Artikel gewidmet, das [[Klexikon | Klebstoff-Lexikon]].
  
Elektrowerkzeuge:
+
= Praxis =
Stichsäge: gibt es in verschiedensten Qualitäten und Preisklassen, führend sind wohl die Geräte von Festo bzw. Festool (allerdings auch preislich). Wichtig: Immer nur scharfe Sägeblätter verwenden - schräg weglaufende Schnitte sind ein Hinweis, dass das Sägeblatt nichts mehr taugt.
+
== Unterbau ==
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Ein verzugsfester Unterbau ist die Grundvoraussetzung für einen störungsfreien Betrieb. Wird Holz verwendet, sollte man auf gehobelte, gut abgelagerte Qualität achten. Es ist sinnvoll, die Beine untereinander mit Leisten zu verbinden, um das Wackeln zu minimieren.  
  
(Hand)Kreissäge: w.o., für gerade Schnitte. Spezialausführung als "Kappsäge" zum Ablängen von Brettern, Leisten usw, auch auf Gehrung.
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Eine Anlage muß keineswegs auf Holzbeinen stehen, man kann die Unterkonstruktion genausogut aus Winkelschienen aufbauen. Schmale "an der Wand" Anlagen können in die bekannten weißen Regalschienen aus dem Baumarkt gehängt werden, so bleibt der Raum darunter zur beliebigen Nutzung frei. Auch Wohnzimmer-Regale eignen sich zum Einbau von Modellbahnanlagen, allerdings muß eventuell der Massivholz-Regalboden gegen einen Segmentkasten aus Tischlerplatte ersetzt werden.
  
Akkuschrauber: Nicht nur zum Schrauben, auch zum Bohren praktisch, insbesondere da keine Kabel im Weg sind.
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=== Bauweisen ===
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==== Plattenbau ====
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Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um DDR-Wohnblöcke. Die sogenannte Plattenbauweise war früher weit verbreitet, Modellbahnanlagen wurden auf einer planen Holzplatte (oft Spanplatte oder Tischlerplatte) aufgebaut.
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Auf so einer ebenen Platte ist die Nachbildung einer halbwegs realistischen [[Landschaftsbau|Landschaft]] praktisch unmöglich. Alleine im Bahnhofsbereich macht das Verwenden einer Platte als Untergrund Sinn.
  
Bohrmaschine: Als Handbohrmaschine, oft mit Schlagwerk ein Standard-Heimwerkerartikel, zum Bohren in Holz, Metall und Stein. Für Wandbohrungen, insbesondere Beton ist ein pneumatischer Bohrhammer die bessere Lösung als ein Schlagbohrer mit mechanischem Schlagwerk.
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==== Offener Leistenrahmen ====
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Das andere Extrem ist ein offener Leistenrahmen. Das Grundgerüst ist eine offene Rahmenkonstruktion, auf der die Landschaft (= die Geländehaut) und die Gleistrassen mit Hilfe von kurzen oder längeren Stützleisten befestigt werden. Die einzigen Fixpunkte sind hier wirklich die Gleistrassen, alles andere kann beim Bau jederzeit nach Belieben verändert werden.
  
Oberfräse: fast ein Modewerkzeug, seit immer wieder bei Aldi & Co Billigangebote auftauchen. Eines der unwichtigsten Elektrowerkzeuge...
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==== Spanten ====
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Auch hier ist der Unterbau keine ebene Platte, sondern auf einem Rahmen werden Spanten als Querschnitt der jeweiligen Geländeform gesetzt, die anschließend mit einer "Geländehaut" - z.B. Drahtgewebe - überzogen werden. Voraussetzung ist hier, dass man schon von Anfang an die Geländeform plant.
  
=== Materialien ===
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==== Segmente ====
Hier geht es um das Material, aus dem eine Anlage entsteht. Häufigstes Baumaterial ist Holz.  
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Von Segmenten spricht man, wenn eine Anlage in einzelnen Bereichen bzw. Teilen aufgebaut wird. Der Vorteil dieser Bauweise besteht darin, daß man ein Teilstück in Ruhe am Küchentisch durchgestalten und verkabeln kann.
Kanthölzer: Beine
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Die Kombination der einzelnen Teile untereinander ist bei Segmenten genau festgelegt. Können die Anlagenteile beliebig kombiniert werden, spricht man von Modulen.
Tischlerplatte: Rahmen
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Sperrholz: Trassen
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=== Klebstoffe ===
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==== Module ====
Die Zeiten von Knochenleim und Kartoffelstärke sind längst vorbei. Heutige Klebstoffe sind High-Tech-Produkte und an individuelle Verwendung angepasst.  
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Module sind beliebig kombinierbare Anlagenteilstücke, die in der Regel einer bestimmten Norm entsprechen. Vorteil: beliebig viele Mitspieler können sich mit ihren Modulen treffen und Großanlagen aufbauen, die ganze Turnhallen füllen.
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Modul-Normen sind u.a.: Euromodul, Nordmodul...
  
Übersicht gebräuchlicher Klebstoffe
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Es gibt einen sehr umfassenden Artikel zu Bau und Konstruktion von [[Module_und_Segmente|Modulen und Segmenten]]
  
Alleskleber Universalkleber für Holz, Papier usw. Heute eigentlich mehr ein "Verlegenheitskleber" und von verschiedenen Spezialklebern ersetzt. UHU Alleskleber
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==== Schichtbauweise ====
Hartkleber Holz, Papier, Kunststoffe. Auch spaltenüberbrückend einsetzbar. UHU-Hart
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Nicht wirklich zum Unterbau gehört die Methode, die Landschaft aus schichtweise übereinandergeklebtem Styropor quasi ''aus dem Vollen'' zu schnitzen. Styropor hat fast keine eigene Stabilität, es ist also notwendig, hier noch einen Kasten drumherum zu bauen.
Kunststoffkleber Spezielle, meist lösemittelhaltige Kleber für bestimmte Kunststoffe, z.B. PS
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"universal"-Kleber für Kunststoffe untereinander und mit anderen Materialien, z.B. Holz
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UHU-Plast
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UHU-Allplast
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Dispersionskleber Weissleim (Holzleim), Spezialkleber (Styropor, Kork).  Ponal, UHU-Coll
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2-Komponenten-Kleber Holz, Kunststoff, Metall. farblos auch als Giessmasse (Gewässer); hohe Eigenfestigkeit  UHU-Schnellfest, UHU-Sofortfest, UHU-Endfest,
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spaltfüllend: UHU-Acrylat, Stabilit Express 
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Sekundenkleber Cyanacrylat-Kleber mit besonders kurzer Abbindezeit, kleben fast alles  Greven Sekundenkleber
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Kontaktkleber Holz, Papier, Gummi, Kunststoffe, vorwiegend für Flächenklebungen. Pattex
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Heisskleber Schmelzkleber für Holz, Pappe, Kunststoffe. Pattex-Klebesticks
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Allgemeine Hinweise:
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== Gleisbau ==
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Ist der Unterbau soweit fertig, werden die Gleise verlegt. Mehr dazu unter
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[[Gleisbau einschließlich Montage und Einschottern]]
  
Klebestellen müssen immer sauber, trocken und fettfrei sein. Ausserdem sollten Klebestellen aufgeraut werden, wenn dies möglich ist (nicht nötig bei anlösenden Plastikklebern). Bei lackierten oder gealterten Bausatzteilen (z.B. Pola) muss die Farbschicht von Klebeflächen entfernt werden!
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=== Gleiswendel ===
 
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[[Gleiswendel]] dienen dazu, auf engem Raum große Höhenunterschiede zu überwinden.  
Die meisten Kleber halten am besten, wenn die Klebstoffschicht nur ganz duenn ist (Klebestelle pressen!). Ausnahme sind z.B. Zweikomponentenkleber, da diese eine hohe Eigenfestigkeit besitzen, also auch groessere Klebefugen ausfuellen können. Dabei ist jedoch zubeachten, dass 2K-Kleber zuerst sehr gerne davonlaufen, bevor sie zu gelieren beginnen. 2KK sind mit sehr unterschiedlichen Aushärtzeiten erhältlich, wobei die als Faustformel gilt: je langsamer die Aushärtung, desto besser die Festigkeit (was bei den Belastungen bei der Modellbahn wohl seltener eine grosse Rolle spielen dürfte). Schnelles Aushärten ist gut für ungeduldige Modellbahner (so wie ich), allerdings sollte genügend Zeit sein die Klebestelle ordnungsgemäss auszurichten.
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Beachten Sie auch, dass das Klebevermögen von der Art der Klebeverbindung abhaengt. So halten z.B. PS (Polystyrol-)Kleber dadurch, dass die Teile angelöst und dadurch verschweisst werden, waehrend die meisten anderen Kleber durch Adhäsion auf der Oberflaeche haften.
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Wie bereits erwaehnt, sind viele Klebeleitfaeden die von den Klebstoffherstellern herausgegeben werden sehr verkaufsfoerdernd gestaltet, aber nicht besonders verlaesslich. Dies gilt auch fuer Internet-Seiten. So musste ich ueberrascht feststellen, dass UHU bei der Frage nach "ABS auf gleichem Material kleben" alle UHU-Kunststoffkleber als tauglich bezeichnete, was nach eigenen Versuchen doch eher zweifelhaft ist. Hier muss zu eigenen Versuchen geraten werden, insbesondere wenn ein Kleber zum ersten Mal verwendet wird.
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Überaschungen kann man erleben wenn man die Preise und Packungsgrössen vergleicht. Nicht immer ist die grössere Verpackungseinheit günstiger! Verwundert war ich auch über die Entdeckung, dass von Ponal ein Weissleim (der genauso aussieht wie der normale) als Parkettfugenleim wesentlich preiswerter angeboten wird. Also sogfältig Preise vergleichen..
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Hingewiesen sei auch auf die sogenannten "Industriekleber". Es handelt sich hier um Spezialkleber fuer bestimmte Anwendungen, die in der Regel auch zuverlaessig halten (muessen). Allerdings sind diese meist nur in grösseren Gebinden erhaeltlich.
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Klebeverbindungen im Modellbahnbau:
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Bausätze aus Polystyrol-Teilen wie bei den meisten Herstellern üblich:Hier sind die Plastikkleber wie sie von den Klebstoffherstellern (UHU, Henkel usw.) und den Bausatzherstellern angeboten werden erste Wahl. Geeignet sind sowohl die mit dünner Metallkanüle als auch mit Pinsel zum aufstreichen, welche Methode bevorzugt wird ist Sache des persönlichen Geschmacks. Ich bevorzuge die Kanülen, da so am besten kleine Mengen dosiert werden können. Ein passender Draht zum Durchstossen eingetrockneter Kanülen hängt bei mir mittels einer angebogenen Öse immer am Fläschchen.
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Bausätze aus Metall stellen ganz andere Anforderungen. Sehr gut verwendbar sind Sekundenkleber (z.B. Greven Sekundenkleber dickflüssig). Dünnflüssige Sekundenkleber halten am zuverlässigsten, wenn sie in die Fuge zwischen den bereits zusammengefügten Teilen laufen. Bei auch nur kurzer Offenzeit (Kleber auf ein Teil auftragen und zusammenfügen);geht die Klebkraft verloren und der Kleber härtet nicht mehr aus! Zu beachten ist auch dass Sekundenkleber oft so schnell reagiert dass die Teile falsch zusammenhaften und nicht mehr zu lösen sind (Sekundenkleber reagiert immer dann schnell, wenn man es nicht brauchen kann). Zweikomponentenkleber sind von der Haltbarkeit optimal für Metallteile. Es bietet sich auch an, die Klebestellen mit Sekundenkleber zu heften und mit 2K-Kleber die Klebestelle von hinten zu stabilisieren.
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Zurüstteile werden heute immer öfter von den Modellbahnherstellern mitgeliefert (Vorreiter:Roco), ursprünglich um hohe Detaillierung zu günstigen Preisen zu ermöglichen. Problematisch sind diese Kleinteile einmal wegen der winzigen Klebeflächen, ausserdem aufgrund des Materials das oft schlecht klebbar ist. Sekundenkleber hält sehr gut, verursacht aber leicht weisse Schlieren in der Umgebung der Klebefläche. Dies kann man vermeiden, indem man folgendes beachtet: Nur ganz wenig Kleber verwenden, kleinste Mengen kann man dosieren indem man einen Tropfen Kleber auf eine glatte Oberfläche (Abfallstück Blech o.ä.) gibt und mit einer Nadel ganz wenig aufnimmt und in das Loch gibt. Die Betonung liegt dabei auf dem Loch, was man mit einem Brett und einem Dübel ausprobieren kann: taucht man den Dübel in Kleber und schiebt ihn in die Bohrung, bleibt überschüssiger Kleber auf der Oberfläche. Gibt man den Kleber in das Dübelloch, wird der Kleber vollständig ( es sei denn es ist viel zu viel) in das Loch hineingedrückt!
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Ein Nachteil des Sekundenklebers sei hier nicht verschwiegen: wird das Teil zu langsam eingesteckt, bindet der Sekundenkleber u.U. bereits ab, bevor das Teil ganz eingesteckt ist.
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Sehr gut haftet auch ein Material, an dem man in diesem Zusammenhang meist nicht denkt, und zwar Silikonkautschuk wie er im Sanitärbereich verwendet wird. Auch hier kann die beschriebene Methode mit der Nadel helfen, geringste Mengen zum Kleben von Zurüstteilen zu verwenden. Übrigens ist mir kein Kunststoff bekannt, an dem Silikonkautschuk nicht haftet (sogar Glas kann damit verklebt werden). Gleichzeitig ist das der einzige Kleber, bei dem Griffstangen o.ä. wieder abgezogen werden können, z.B. wenn defekte Zurüstteile getauscht werden sollen!
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Bei Griffstangen u.ä. aus Kunststoff bietet sich noch eine andere Möglichkeit an, sofern das Befestigungsloch nach innen durchgeht: von hinten bzw. innen mit einer heissen Nähnadel das eingesteckte Ende des Kunststoffteils vorsichtig aufschmelzen, so dass sich sozusagen eine Nietverbindung ergibt (wie gesagt: vorsichtig!).
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Auch das Einkleben von Fenstern in Gehäusen ist nicht immer ganz einfach. Sekundenkleber hält in der Regel, allerdings kann bei zu grosszügigem Auftreten ein weisser Schleier entstehen. Auch bei PS-Klebern kann verlaufender Leim die Fenster hässlich machen. Denkbar ist hier der Einsatz von sogenannten Montageklebern, die den Vorteil haben dass sie sich wieder abrubbeln lassen. Siehe dazu auch den Tip von St.-A.Heyn weiter unten.
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Loknummern, Zuglaufschildern u.ä. zum Aufkleben: Während Schiebebilder und Aufreibebuchstaben sich in der Regel problemlos entfernen lassen, wenn etwas schiefgegangen ist oder sie getauscht werden sollen, bekommen die Schilder leicht zu viel Klebstoff mit und versauen das Gehäuse! Oft wird als Kleber Klarlack empfohlen, allerdings mit dem gleichen Problem; allerdings lässt sich Klarlack besser dosiert auftragen. Eine Alternative ist wiederum Montagekleber oder dünne doppelseitige Klebebänder (von 3M?).
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Manchmal will man gar nicht dauerhaft kleben. So kann es sein, dass der Modellbahner wechselnde Zuglaufschilder oder Ladegüter einsetzen will.
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In ersterem Fall bieten sich Montagekleber an, für Ladegut - z.B. Modellautos - doppelseitiges Klebeband (eventuell ein kleines Röllchen aus Klebeband machen, damit der Zwischenraum zwischen Autoboden und Wagonboden überbrückt wird). Empfohlen wurde für Modellautos auch Kügelchen aus Kitt oder Knetmasse (Achtung: manche Knetmassen scheinen sich schlecht wieder entfernen zu lassen - hier ist wie immer die Methode "A" wie Ausprobieren angesagt!)
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Einschottern von Gleisen ist ein typischer Sonderfall des Modellbauers. Viele schwören auf ihre Spezialmischung... Häufig verwendet wird verdünnter Weissleim (so dass er sich mit einer Spritze auftropfen lässt) mit ein paar Tropfen Spülmittel, damit er besser verläuft. Ich empfehle statt Spülmittel sogenanntes Netzmittel aus dem Fotolabor, da die Reinigungsmittel im Spülmittel die Klebekraft reduzieren können. Daneben gibt es auch von verschiedenen Herstellern spezielle Kleber zum Einschottern, teils auf Weissleimbasis, aber auch z.B. Latex (elastischer und daher geringerer Effekt von Schallbrücken). Diese Spezialkleber sind aber in der Regel relativ teuer.
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Beflocken von Bäumen ist ein Thema, das in der praktischen Anwendung oft wesentlich mehr Probleme nach sich zieht als aus den entsprechenden Anleitungen ersichtlich ist. Erste Wahl bei mir ist ein Produkt namens "Flint" aus der Apotheke - ein Sprühpflaster für kleine Wunden (sollte man als Modellbauer sowieso griffbereit haben).
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Streumaterial (Flocken und Fasern) sind gut mit (ggf. verdünntem) Weissleim zu kleben. Ich habe in einer gebrauchten Weißleimflasche eine Mischung aus verdünntem Weissleim und Abtönfarbe, so dass zu dick aufgetragener Kleber keinen milchigen Film bildet und ausserdem die zu bestreuende Fläche nicht farblich vorbehandelt werden muss.
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=== sonstiges ===
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== Praxis ==
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=== Unterbau ===
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==== Bauweisen ====
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===== Plattenbau =====
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Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um DDR-Wohnblöcke. Die sogenannte Plattenbauweise war früher weit verbreitet, Modellbahnanlagen wurden auf einer planen Holzplatte (oft Spanplatte oder Tischlerplatte) aufgebaut.
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===== Spanten =====
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Hier ist der Unterbau keine ebene Platte, sondern auf einem Rahmen werden Spanten als Querschnitt der jeweiligen Geländeform gesetzt, die anschließend mit einer "Geländehaut" - z.B. Drahtgewebe - überzogen werden. Voraussetzung ist hier, dass man schon von Anfang an die Geländeform plant.
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===== Segmente =====
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Von Segmenten spricht man, wenn eine Anlage in einzelnen Bereichen bzw. Teilen aufgebaut wird. Dabei ist die Kombination der einzelnen Teile miteinander festgelegt. Können die Anlagenteile beliebig kombiniert werden, spricht man von Modulen.
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===== Module =====
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Module sind beliebig kombinierbare Anlagenteilstücke, die in der Regel einer bestimmten Norm entsprechen. Vorteil: beliebig viele Mitspieler können sich mit ihren Modulen treffen und Großanlagen aufbauen, die ganze Turnhallen füllen.
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Modul-Normen sind u.a.: Euromodul, Nordmodul...
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== Oberbau ==
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Als Oberbau ist hier die Landschaft gemeint, auch zu dieser gibt es einen ausführlichen Artikel: [[Landschaftsbau]]
  
=== Oberbau ===
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=== Gebäude und Kunstbauten ===
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Eine Landschaft ohne Bauwerke ist wie Käse ohne Löcher. Es gibt Artikel zu
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<ul>
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<li>[[Gebäudebau|Zusammenbau von Industriebausätzen]]</li>
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<li>[[Gebäude-Selbstbau]]</li>
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<li>[[Brücken]]</li>
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<li>[[Tunnel]]</li>
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</ul>
  
 
[[Kategorie:Landschaftsbau]]
 
[[Kategorie:Landschaftsbau]]
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[[Kategorie:Anlagenbau]]

Aktuelle Version vom 11. Januar 2006, 08:29 Uhr

Der folgende Artikel soll ein grober Überblick über die zum Anlagenbau nötigen Vorüberlegungen und Materialien sein. Den Details sind überwiegend eigene Artikel gewidmet.


Theorie

Ist der Modellbahn-Raum gefunden, steht der Gedanke in eben diesem Raume: "Wie krieg ich hier eine Anlage rein?"

Werkzeuge

Ist die Entscheidung zum Selbstbau gefallen, so benötigt der Modellbahner entsprechendes Werkzeug für sein Vorhaben. Einige Tipps dazu sind unter Werkzeuge zu finden.

Materialien

Welche Materialien stehen dem Anlagenbauer zur Verfügung? Häufigstes Baumaterial ist Holz in verschiedenen Ausführungen, z.B. Kanthölzer für Beine, Tischlerplatte für Rahmen und Sperrholz für die Trassen. Preßspanplatten sind schwer, schlecht zu verarbeiten und nicht formstabil.

Eine ausführliche Übersicht hierzu findet sich im Material-Lexikon.

Klebstoffe

Auch dem Thema des Verleimens ist ein eigener Artikel gewidmet, das Klebstoff-Lexikon.

Praxis

Unterbau

Ein verzugsfester Unterbau ist die Grundvoraussetzung für einen störungsfreien Betrieb. Wird Holz verwendet, sollte man auf gehobelte, gut abgelagerte Qualität achten. Es ist sinnvoll, die Beine untereinander mit Leisten zu verbinden, um das Wackeln zu minimieren.

Eine Anlage muß keineswegs auf Holzbeinen stehen, man kann die Unterkonstruktion genausogut aus Winkelschienen aufbauen. Schmale "an der Wand" Anlagen können in die bekannten weißen Regalschienen aus dem Baumarkt gehängt werden, so bleibt der Raum darunter zur beliebigen Nutzung frei. Auch Wohnzimmer-Regale eignen sich zum Einbau von Modellbahnanlagen, allerdings muß eventuell der Massivholz-Regalboden gegen einen Segmentkasten aus Tischlerplatte ersetzt werden.

Bauweisen

Plattenbau

Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um DDR-Wohnblöcke. Die sogenannte Plattenbauweise war früher weit verbreitet, Modellbahnanlagen wurden auf einer planen Holzplatte (oft Spanplatte oder Tischlerplatte) aufgebaut. Auf so einer ebenen Platte ist die Nachbildung einer halbwegs realistischen Landschaft praktisch unmöglich. Alleine im Bahnhofsbereich macht das Verwenden einer Platte als Untergrund Sinn.

Offener Leistenrahmen

Das andere Extrem ist ein offener Leistenrahmen. Das Grundgerüst ist eine offene Rahmenkonstruktion, auf der die Landschaft (= die Geländehaut) und die Gleistrassen mit Hilfe von kurzen oder längeren Stützleisten befestigt werden. Die einzigen Fixpunkte sind hier wirklich die Gleistrassen, alles andere kann beim Bau jederzeit nach Belieben verändert werden.

Spanten

Auch hier ist der Unterbau keine ebene Platte, sondern auf einem Rahmen werden Spanten als Querschnitt der jeweiligen Geländeform gesetzt, die anschließend mit einer "Geländehaut" - z.B. Drahtgewebe - überzogen werden. Voraussetzung ist hier, dass man schon von Anfang an die Geländeform plant.

Segmente

Von Segmenten spricht man, wenn eine Anlage in einzelnen Bereichen bzw. Teilen aufgebaut wird. Der Vorteil dieser Bauweise besteht darin, daß man ein Teilstück in Ruhe am Küchentisch durchgestalten und verkabeln kann. Die Kombination der einzelnen Teile untereinander ist bei Segmenten genau festgelegt. Können die Anlagenteile beliebig kombiniert werden, spricht man von Modulen.

Module

Module sind beliebig kombinierbare Anlagenteilstücke, die in der Regel einer bestimmten Norm entsprechen. Vorteil: beliebig viele Mitspieler können sich mit ihren Modulen treffen und Großanlagen aufbauen, die ganze Turnhallen füllen. Modul-Normen sind u.a.: Euromodul, Nordmodul...

Es gibt einen sehr umfassenden Artikel zu Bau und Konstruktion von Modulen und Segmenten

Schichtbauweise

Nicht wirklich zum Unterbau gehört die Methode, die Landschaft aus schichtweise übereinandergeklebtem Styropor quasi aus dem Vollen zu schnitzen. Styropor hat fast keine eigene Stabilität, es ist also notwendig, hier noch einen Kasten drumherum zu bauen.

Gleisbau

Ist der Unterbau soweit fertig, werden die Gleise verlegt. Mehr dazu unter Gleisbau einschließlich Montage und Einschottern

Gleiswendel

Gleiswendel dienen dazu, auf engem Raum große Höhenunterschiede zu überwinden.


Oberbau

Als Oberbau ist hier die Landschaft gemeint, auch zu dieser gibt es einen ausführlichen Artikel: Landschaftsbau

Gebäude und Kunstbauten

Eine Landschaft ohne Bauwerke ist wie Käse ohne Löcher. Es gibt Artikel zu