Airbrush-FAQ
Inhaltsverzeichnis
- 1 Allgemeines
- 2 Fragen und Antworten
- 2.1 Welche Airbrush ist für die Modellbahngestaltung geeignet?
- 2.2 Was kostet ein tauglicher Airbrush?
- 2.3 Woher Druckluft nehmen?
- 2.4 Welche Farben sind verwendbar ?
- 2.5 Absauganlage
- 2.6 Ersetzt eine Airbrush andere Zeichengeräte?
- 2.7 Wo ist ein Airbrush beim Modellbahnbau einsetzbar?
- 2.8 Wie und womit wird am besten abgedeckt?
- 2.9 Worauf ist hierbei besonders zu achten,
- 2.10 Wie lassen sich Modelle nach der Lackierung wieder ansprechend beschriften ?
- 2.11 Farbtöne
Allgemeines
Allerorts findet man Grafiken, die mit der Airbrush ganz oder teilweise erstellt wurden. Sei es ein Design auf einem Auto, eine Illustration aus dem Science Fiction- oder Fantasybereich oder einfach ein Fahrgeschäft auf einem Jahrmarkt/ einer Kirmes. Auch im Modellbau ist dieses Zeichengerät bekannt, meist aber nur für die Spritzlackierung von Autos, LKW oder Schiffen.
Dabei läßt sich die Airbrush ganz hervorragend auch zum Altern und Gestalten einer Modellbahn und deren Fahrzeugen verwenden. Diese Seite soll versuchen, Berührungsängste die hierbei immer noch bestehen ein wenig abzubauen und Anregungen zu schaffen.
Die hier aufgeführten Fragen und deren Antworten stammen nicht nur aus der Newsgroup DE.REC.MODELLE.BAHN sondern stellen die Essenz der Fragen dar, welche im Laufe der Zeit immer wieder gestellt werden. Vielleicht regen sie ein wenig zur Diskussion um dieses interessante Thema an.
Fragen und Antworten
Welche Airbrush ist für die Modellbahngestaltung geeignet?
Für Alterung und Landschaftsgestaltung eignen sich Spritzpistolen mit unabhängiger Doppelfunktion. Der Düsendurchmesser sollte nicht größer als 0,2mm sein. Normalerweise ist das für feine Arbeiten sowie für mittlere Flächen ausreichend. Ideal sind bei größeren Flächen Geräte mit Wechseldüsen und -Farbtanks, diese sind aber recht kostspielig (ca 500 Euro?)
Was kostet ein tauglicher Airbrush?
Für einfache Landschaftsgestaltung und bei großen Spurweiten ab H0 reicht ein einfaches Gerät für ca. 60,- bis 100,-Euro, wie z.B. eine Junior 02 o.ä. Wer allerdings auch feine Alterungsspuren setzen oder an kleineren Maßstäben arbeiten will, sollte über eine Anschaffung im Rahmen von 150,- bis 200,-Euro nachdenken, z.B. Iwata HP-B oder de Vilbiss Super93 o.ä.
Woher Druckluft nehmen?
Dosen sind wenn überhaupt nur in einem Eimer Wasser zu gebrauchen, da sie sich sonst zu sehr abkühlen und den Druck verlieren. Besser ist immer ein Kompressor. Ideal sind Kolbenkompressoren mit Automatik, sie sind sehr leise (leiser als ein Kühlschrank). Preislich liegen sie bei ca 300,- Euro. Es gibt aber auch weitaus günstigere, z.B. ohne Automatik. Allerdings sind Kompressoren ohne Druckgefäß nicht zufriedenstellend, da kein konstanter Druck gehalten werden kann. Es lohnt sich aber auch immer eine Frage an den Händler in der Nähe zu richten, vielleicht gibt es dort welche im Verleih.
Sogar der Selbstbau ist möglich, bedarf aber einiger guter Fähigkeiten in handwerklichen Dingen. Eine günstige Möglichkeit zum Kauf eines Kompressors bietet natürlich auch der Gang in den Baumarkt. Dort findet man günstige ölfreie Membran- und Kolbenkompressoren in der Preisklasse 200- 300 Euro (meist mit umfangreichem Zubehör). Diese haben eine sehr hohe Ansaugleitung und eignen sich daher auch für Lackierungen mit größeren Spritzpistolen. Der Haken ist allerdings eine nicht zu verachtende Geräuschentwicklung!
Welche Farben sind verwendbar ?
Für die Landschaft bevorzuge ich wasserverdünnbare Acrylfarben. Die sollten aus sehr fein geriebenen Pigmenten bestehen wie z.B. Hansa AeroPro oder Schmincke Aero Color ++. Sie lassen sich hervorragend sprühen, trocknen wasserfest aus, sind geruchlos und verstopfen die Düsen nicht. Bei Fahrzeuglackierungen empfehlen sich Email- oder Kunstharzlacke. Diese werden von vielen Herstellern, teilweise sogar speziell für Modellbahnen angeboten und unterscheiden sich nicht grundlegend. Allerdings riechen sie sehr stark und die Dämpfe sind gesundheitsschädlich, also auf gute Belüftung achten (am besten absaugen). Speziell für das Altern bietet Hansa einen eigenen Set mit Farbmischanleitung an. Acrylfarben lassen sich allerdings auf glatten Unterdrücken wieder abreiben, also hinterher vorsichtig handhaben oder leicht mit mattem Klarlack versiegeln. Bemerkenswert sind auch die Acrylfarben auf Wasserbasis "Illuma Air ready" der Fa. Geckler. Sie eignen sich für Metall, Kunststoff, Glas, Stein, Papier.. und trocknen wetterfest auf. Auch gibt es einen Klarlack dieser Firma. Diese Farben sind reversibel und lassen sich mit einem sog. Eraser, welcher aufgesprüht wird anschließend mit Wasser oder einem feuchten Lappen wieder entfernen! wer hierzu nähere Info's wünscht, dem sei die Seite von (www.topair.de von Geckler Airbrush) Entsteht beim Sprühen nicht ein Farbnebel ? Ja. Bei unseren Flächen und sehr dünnen Farbschichten wirkt er sich aber nicht so sehr aus. Abdecken von nahegelegenen Bereichen empfiehlt sich aber immer. Bei Fahrzeugen u. Gebäuden verwende ich eine
Absauganlage
Eine solche kann man sich aus einem großen Karton und zwei oder drei Axiallüftern aus dem Elektronikhandel oder -Versand leicht selbst bauen. Gefiltert wird dann über zwei übereinandergelegte Filterwatten für Küchendunstabzugshauben; oder gleich mit einem Schlauch rauspusten. Einen interessanten Vorschlag machte Sven Jürgens zum Thema Abzugseinrichtung. In seiner Mail schrieb er folgendes: Um Dich und natürlich gerade die Leser dieser Seite zu unterstützen, habe ich einen Tip zur Spritzkabine: Der günstigste Weg (so auch mein erster) ist natürlich ein Karton, der vorne eine Öffnung von der Länge des (voraussichtlich) längsten Modell plus ein paar Zentimeter Luft haben sollte (in meinem Fall waren es 40cm). Oben auf einer Art Spitzdach-Konstruktion saß ein Axial-Lüfter, der den Farbnebel durch einen Dunstabzugshaubenfilter angesaugt hat. Da der Sog bei der großen Frontöffnung und durch den sich zusetzenden Filter nur sehr gering war, entstand durch den Luftstrahl der Pistole nach kurzer Arbeitszeit ein Luftwirbel, der den trockenen Farbnebel von oben auf das Modell niederschlug (siehe Zeichnung 1). Meine zweite Kabine besteht nun aus Sperrholz (die erste hat bei Transporten zu Messen sehr gelitten). Um der (nachteiligen)Wirbelbildung entgegegen zu treten, hat die neue Kabine einen Zwischenboden, der im hinteren Bereich nach unten gezogen wird. Dadurch wird der Farbnebel durch eine kleinere Öffnung (40cm x 5cm) gesogen/geblasen und kann nicht mehr zum Modell zurück (siehe Zeichnung 2). Die Abluft wird direkt von einem Lüfter in ein flexibles Alu-Rohr geleitet und gelangt nach ca. drei Metern mittels einer Lüfter/Filter-Kombination in die Außenwelt. Der größte Teil des Farbnebels setzt sich im Rohr ab, so daß der Filter nur noch selten gewechselt werden muß. Trotzdem sollte auf den Filter nicht nicht verzichtet werden, da sich sonst die "Außenwelt" auf den Weg in die Lüfter oder die Spritzkabine macht. Desweiteren habe ich eine Leuchtstoffröhre (Kfz-Leuchte) in die Kabine eingebaut, um eine bestmögliche Ausleuchtung zu erzielen.
Ersetzt eine Airbrush andere Zeichengeräte?
Die Airbrush ist nur ein Zeichengerät nicht das Er ersetzt somit keinen Pinsel und keinen Stift, stellt aber eine leistungsstarke Ergänzung dar.
Wo ist ein Airbrush beim Modellbahnbau einsetzbar?
Sehr vielfältig. Grundsätzlich überall dort, wo weiche und glatte Flächen oder Farbverläufe gefordert sind. Beispiele sind: -Flugrost an den Schienen, eine sehr fein gesprühte Farbschicht verklebt selbst Weichen nicht. -Rußspuren im BW. -Verwitterungen an Felsen. -Aufgewirbelter Staub an Fzg.Flanken. -Straßenschmutz und Farbschattierungen. -Rußspuren an Tunnelein- und Ausgängen. -Herausarbeiten von Tiefenwirkungen durch dunkle Schattierungen- und und und.
Wie und womit wird am besten abgedeckt?
Umliegende Bereiche von Landschaften decke ich mit einem Tuch (altes Laken) ab. Bei Fahrzeuglackierungen und -designs wird eine extra für das Airbrushdesign bestimmte selbstklebende Folie verwendet (z.B. X-Film oder Folie von Lukas) Diese haftet genug, um keine Farbe hinterlaufen zu lassen, nimmt aber beim Entfernen den Unterlack nicht mit Die zu bearbeitenden Bereiche werden mit einem scharfen! Skalpell vorsichtig ausgeschnitten. Wichtig ist hierbei eine sehr scharfe Klinge und Vorsicht um nicht den Untergrund zu verletzen, sonst läuft dort die Farbe zusammen und bildet unshöne Stellen. Diese Abdeckmethode ergibt scharfe Konturen. Weiterhin geht es auch mit Acetatfolien. Diese sind fest im Material und werden lose aufgelegt, bzw. angedrückt. Die freizulegenden Bereiche werden mit dem Skalpell angeritzt und dann herausgebrochen. Hierbei kann etwas Farbe unter die Kanten gewirbelt werden, was eine leicht (oder stark, je nach Abstand zum Untergrund) unscharfe Kontur erzeugt
Worauf ist hierbei besonders zu achten,
war ebenfalls eine Frage von Oliver Zoffi. Beim Schneiden der Folien muß das Skalpell unbedingt scharf sein, lieber die Klinge einmal zuviel als einmal zu wenig wechseln. Der Schneiddruck wird sonst automatisch erhöht und der Untergrund leidet. Auch wird die Folie in engen Kurven und Bögen nicht sauber geschnitten und der herauszutrennende Bereich läßt sich nicht lösen. Die Folie reißt bzw. verzieht sich. Deckende Lackschichten immer in dünnen Einzelschichten auftragen, so vermeiden sich Nasen und Unterkriechungen der Farbe unter die Folie.
Wie lassen sich Modelle nach der Lackierung wieder ansprechend beschriften ?
Auf diese Frage suche ich noch eine Antwort und würde mich hier über ein paar Email's würde ich dann gerne mit entsprechendem Hinweis auf den Autor hier mit aufführen.
Ebenfalls von Sven Jürgens stammt dieser Tip zum Thema Fahrzeugbeschriftung der Firma CTS Firma CTS GmbH Hegestr. 40 20251 Hamburg (hat auch Geschäftsstellen in anderen Städten) Benötigte Vorlagen: Filme, Fotos, Zeichnungen, Computerdateien ... zur Erstellung eines Druckfilms. Kosten: Erstellen einer Vorlage am PC Std. 120.-DM (kann man sich sparen) Erstellen eines Druckfilms DIN A4 24.-DM, A3 32.-DM (notwendig) Abreibebogen standard einfarbig A4 60.-DM, A3 90.-DM (notwendig) Sonderfarbe mischen 25.-DM (alles zzgl.MWST)
Beispiel aus meiner Hobbyecke:
Ich erstelle mir die Beschriftung für mehrere Meßwagen auf dem PC: Schriftzug "MESSWAGEN Bundesversuchsanstalt Minden" bzw."...München" in rot, davon passen ca. 20 auf eine DIN A4-Seite. Zweite Beschriftung in weiß für den Längsträger ca. 20 auf einer Seite. Ich zahle pro Bogen DIN A4 (1x rot + 1x weiß) 24.-DM + 60.-DM, also insgesamt 168.-DM+MWST. Da ich auf Messen und Ausstellungen bei den Umbauten der Meßwagen viele Nachfragen hatte, kann ich die nicht benötigten Schriftzüge verkaufen. Sollte ich weitere Abreibebögen der gleichen Vorlage brauchen, kostet es nur noch 60.-DM+MWST pro Bogen, da der Druckfilm mehrfach verwendet werden kann.
- Hier die entsprechenden Schriftarten: Bei den Lokschildern dominierten bis zum Jahr 1937 die alten breiten Messing-Ziffern. Die Ziffernhöhe betrug 130 mm. Für sie gibt es keine DIN-Norm. Als nächste Variante folgten ab 1937/38 die sog. Spitzziffern. Sie wurden auch noch bei der DB und DR-Ost verwendet. Auch hier war die Ziffernhöhe 130 mm. Die Schildermaße betrugen bei 5-ziffrigen Schildern 600 x 200 mm, bei 6-ziffrigen 700 x 200 mm (z.B. 58 1794). Auch für diese Spitzziffern gibt es keine DIN-Norm. Nach dem Krieg verwendeten DB und DR-Ost bei den Lokschildern hauptsächlich Nietziffern nach DIN 1451 (fette Mittelschrift). Als Ziffernhöhe wurden jetzt 125 mm verwendet. Je nach Stellenzahl waren die Schilder wieder 600 - 700 mm lang bei einer Höhe von 200 mm; nach Einführung der EDV-Nummern ab 1968 wurden die Schilder sogar 800 - 850 mm lang! Die Schilder mit den Schriftzügen "Deutsche Bundesbahn" bzw."Deutsche Reichsbahn" waren ca. 610 mm lang und 100 mm hoch. Die Schrift entsprach der DIN 1451, aber als fette Engschrift. Diese Schriftart wurde auch für die Direktions- und Bw-Schilder verwendet. Sie besitzen eine Schilderhöhe von 60 mm und eine Buchstabenhöhe von 35 mm. Die Schilderlänge ist abhängig vom Ortsnamen (z.B. "Rbd Halle": 210 mm). Bis zum Jahr 1954 gab es noch die Gattungsschilder (z.B. G 56.16 für die BR 58.10): Diese Schilder hatten bei 1 Kennbuchstaben eine Länge von 270/280 mm (bei 2 Kennbuchstaben: 300 mm) und eine Höhe von 130/140 mm. Die Kennbuchstaben hatten eine Höhe von 100 mm, die Zahlen eine Höhe von 50 bzw. 25 mm für die Achslast. Die Tenderbeschriftung in DIN 1451, fette Engschrift, hatte eine Schrifthöhe von 40 mm, der Zeilenabstand betrug die 1,5-fache Buchstabenhöhe (= 60 mm). Alle erwähnten Schriften erhält man im True-Type-Format auf Disketten bei S. Kluck EDV, in Regensburg. Als ich 1997 dort die DRG -Spitzziffern gekauft habe, hatte er die Tel.-Nr. 0941/598202 (abends anrufen!) Eine Diskette kostete damals DM 22,--. Ob diese Angaben noch stimmen, weiß ich nicht. Im übrigen gibt es von Wolfgang Diener ein gutes Buch über Lokomotivbeschriftungen. *Nun [Carparade|autos5.jpg]
Von Oliver Zoffi bekam ich einen Hinweis auf ein Beschriftungsset der Firma Letraset zum Selbsterstellen von Anreibesymbolen. Leider fehlen uns beiden praktische Erfahrung damit. Sollte hierüber jemand näheres wissen, würde ich mich über eine Mail sehr freuen!
Farbtöne
Sind für die Modellackierung Farbtöne definiert und lassen sich diese den entsprechenden Epochen zuordnen? Im Prinzip ja (leider ist die recht gute Seite von Moritz Gretschel zu diesem Thema nicht mehr online). Allerdings gibt es hier unterschiedliche Auffassungen in der Art, dass der Originalfarbton auf Modellen keinen optimalen Eindruck wiedergibt.
aus den alten der-moba-Seiten von Marcus Füchtenschnieder übernommen
und weitgehend noch unkorrigiert.