Einmaleins des Anlagenbaus: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Klebstoffe)
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== Theorie ==
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Der folgende Artikel soll ein grober Überblick über die zum Anlagenbau nötigen Vorüberlegungen und Materialien sein. Den Details sind überwiegend eigene Artikel gewidmet.
=== Werkzeuge ===
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Ist die Entscheidung zum Selbstbau gefallen, so benötigt der Modellbahner entsprechendes Werkzeug für sein Vorhaben. Hierzu einige Tipps:
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Handwerkszeuge:
 
Hammer:
 
Ein "normaler" Hammer findet sich eigentlich in jeder Bastelkiste. Wichtig ist eine Plane Schlagfläche und ein gut in der Hand liegender, fest sitzender Griff.
 
  
Schraubendreher:
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= Theorie =
für Schlitzschrauben: Kleiner Elektroschraubenzieher (Achtung: die oft eingebauten Phasenprüfer sind nicht unbedingt verlässlich!), mittlerer und ein größerer Schraubendreher sollten zum normalen Inventar gehören. Wichtig: Schraubendreher eignen sich zum Öffnen von Farbdosen, aber nicht als Stemmeisen oder Meißel!
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Ist der [[Modellbahn-Raum]] gefunden, steht der Gedanke in eben diesem Raume: "Wie krieg ich hier eine Anlage rein?"
für Kreuzschlitzschrauben: Hier ist es sehr wichtig, dass die Schraubendreherspitze zur verwendeten Schraube passt!
+
  
Vorstecher: zum Markieren von Schraublöchern
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== Werkzeuge ==
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Ist die Entscheidung zum Selbstbau gefallen, so benötigt der Modellbahner entsprechendes Werkzeug für sein Vorhaben. Einige Tipps dazu sind unter [[Werkzeuge]] zu finden.
  
Fuchsschwanz:
+
== Materialien ==
Puksäge: kleine Säge mit wechselbarem Blatt für Holz/Kunststoff/Metall
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Welche Materialien stehen dem Anlagenbauer zur Verfügung? Häufigstes Baumaterial ist Holz in verschiedenen Ausführungen, z.B. Kanthölzer für Beine, Tischlerplatte für Rahmen und Sperrholz für die Trassen. Preßspanplatten sind schwer, schlecht zu verarbeiten und nicht formstabil.
  
Laubsäge: für feine Arbeiten
+
Eine ausführliche Übersicht hierzu findet sich im [[Materialexikon|Material-Lexikon]].
  
Stemmeisen: Zum Ausstemmen von Schlitzen o.ä.. Nicht als Schraubenzieher geeignet.
+
== Klebstoffe ==
 +
Auch dem Thema des Verleimens ist ein eigener Artikel gewidmet, das [[Klexikon | Klebstoff-Lexikon]].
  
Elektrowerkzeuge:
+
= Praxis =
Stichsäge: gibt es in verschiedensten Qualitäten und Preisklassen, führend sind wohl die Geräte von Festo bzw. Festool (allerdings auch preislich). Wichtig: Immer nur scharfe Sägeblätter verwenden - schräg weglaufende Schnitte sind ein Hinweis, dass das Sägeblatt nichts mehr taugt.
+
== Unterbau ==
 +
Ein verzugsfester Unterbau ist die Grundvoraussetzung für einen störungsfreien Betrieb. Wird Holz verwendet, sollte man auf gehobelte, gut abgelagerte Qualität achten. Es ist sinnvoll, die Beine untereinander mit Leisten zu verbinden, um das Wackeln zu minimieren.  
  
(Hand)Kreissäge: w.o., für gerade Schnitte. Spezialausführung als "Kappsäge" zum Ablängen von Brettern, Leisten usw, auch auf Gehrung.
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Eine Anlage muß keineswegs auf Holzbeinen stehen, man kann die Unterkonstruktion genausogut aus Winkelschienen aufbauen. Schmale "an der Wand" Anlagen können in die bekannten weißen Regalschienen aus dem Baumarkt gehängt werden, so bleibt der Raum darunter zur beliebigen Nutzung frei. Auch Wohnzimmer-Regale eignen sich zum Einbau von Modellbahnanlagen, allerdings muß eventuell der Massivholz-Regalboden gegen einen Segmentkasten aus Tischlerplatte ersetzt werden.
  
Akkuschrauber: Nicht nur zum Schrauben, auch zum Bohren praktisch, insbesondere da keine Kabel im Weg sind.
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=== Bauweisen ===
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==== Plattenbau ====
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Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um DDR-Wohnblöcke. Die sogenannte Plattenbauweise war früher weit verbreitet, Modellbahnanlagen wurden auf einer planen Holzplatte (oft Spanplatte oder Tischlerplatte) aufgebaut.
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Auf so einer ebenen Platte ist die Nachbildung einer halbwegs realistischen [[Landschaftsbau|Landschaft]] praktisch unmöglich. Alleine im Bahnhofsbereich macht das Verwenden einer Platte als Untergrund Sinn.
  
Bohrmaschine: Als Handbohrmaschine, oft mit Schlagwerk ein Standard-Heimwerkerartikel, zum Bohren in Holz, Metall und Stein. Für Wandbohrungen, insbesondere Beton ist ein pneumatischer Bohrhammer die bessere Lösung als ein Schlagbohrer mit mechanischem Schlagwerk.
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==== Offener Leistenrahmen ====
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Das andere Extrem ist ein offener Leistenrahmen. Das Grundgerüst ist eine offene Rahmenkonstruktion, auf der die Landschaft (= die Geländehaut) und die Gleistrassen mit Hilfe von kurzen oder längeren Stützleisten befestigt werden. Die einzigen Fixpunkte sind hier wirklich die Gleistrassen, alles andere kann beim Bau jederzeit nach Belieben verändert werden.
  
Oberfräse: fast ein Modewerkzeug, seit immer wieder bei Aldi & Co Billigangebote auftauchen. Eines der unwichtigsten Elektrowerkzeuge...
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==== Spanten ====
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Auch hier ist der Unterbau keine ebene Platte, sondern auf einem Rahmen werden Spanten als Querschnitt der jeweiligen Geländeform gesetzt, die anschließend mit einer "Geländehaut" - z.B. Drahtgewebe - überzogen werden. Voraussetzung ist hier, dass man schon von Anfang an die Geländeform plant.
  
=== Materialien ===
+
==== Segmente ====
Hier geht es um das Material, aus dem eine Anlage entsteht. Häufigstes Baumaterial ist Holz.  
+
Von Segmenten spricht man, wenn eine Anlage in einzelnen Bereichen bzw. Teilen aufgebaut wird. Der Vorteil dieser Bauweise besteht darin, daß man ein Teilstück in Ruhe am Küchentisch durchgestalten und verkabeln kann.
Kanthölzer: Beine
+
Die Kombination der einzelnen Teile untereinander ist bei Segmenten genau festgelegt. Können die Anlagenteile beliebig kombiniert werden, spricht man von Modulen.
Tischlerplatte: Rahmen
+
Sperrholz: Trassen
+
  
=== Klebstoffe ===
+
==== Module ====
Das Thema wird jetzt in einem eigenen Artikel behandelt, siehe: [[Klexikon | Klebstoff-Lexikon]]
+
Module sind beliebig kombinierbare Anlagenteilstücke, die in der Regel einer bestimmten Norm entsprechen. Vorteil: beliebig viele Mitspieler können sich mit ihren Modulen treffen und Großanlagen aufbauen, die ganze Turnhallen füllen.
 +
Modul-Normen sind u.a.: Euromodul, Nordmodul...
  
=== sonstiges ===
+
Es gibt einen sehr umfassenden Artikel zu Bau und Konstruktion von [[Module_und_Segmente|Modulen und Segmenten]]
  
== Praxis ==
+
==== Schichtbauweise ====
=== Unterbau ===
+
Nicht wirklich zum Unterbau gehört die Methode, die Landschaft aus schichtweise übereinandergeklebtem Styropor quasi ''aus dem Vollen'' zu schnitzen. Styropor hat fast keine eigene Stabilität, es ist also notwendig, hier noch einen Kasten drumherum zu bauen.
==== Bauweisen ====
+
===== Plattenbau =====
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Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um DDR-Wohnblöcke. Die sogenannte Plattenbauweise war früher weit verbreitet, Modellbahnanlagen wurden auf einer planen Holzplatte (oft Spanplatte oder Tischlerplatte) aufgebaut.  
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===== Spanten =====
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Hier ist der Unterbau keine ebene Platte, sondern auf einem Rahmen werden Spanten als Querschnitt der jeweiligen Geländeform gesetzt, die anschließend mit einer "Geländehaut" - z.B. Drahtgewebe - überzogen werden. Voraussetzung ist hier, dass man schon von Anfang an die Geländeform plant.
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== Gleisbau ==
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Ist der Unterbau soweit fertig, werden die Gleise verlegt. Mehr dazu unter
 +
[[Gleisbau einschließlich Montage und Einschottern]]
  
===== Segmente =====
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=== Gleiswendel ===
Von Segmenten spricht man, wenn eine Anlage in einzelnen Bereichen bzw. Teilen aufgebaut wird. Dabei ist die Kombination der einzelnen Teile miteinander festgelegt. Können die Anlagenteile beliebig kombiniert werden, spricht man von Modulen.
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[[Gleiswendel]] dienen dazu, auf engem Raum große Höhenunterschiede zu überwinden.  
 
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===== Module =====
+
Module sind beliebig kombinierbare Anlagenteilstücke, die in der Regel einer bestimmten Norm entsprechen. Vorteil: beliebig viele Mitspieler können sich mit ihren Modulen treffen und Großanlagen aufbauen, die ganze Turnhallen füllen.
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Modul-Normen sind u.a.: Euromodul, Nordmodul...
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== Oberbau ==
 +
Als Oberbau ist hier die Landschaft gemeint, auch zu dieser gibt es einen ausführlichen Artikel: [[Landschaftsbau]]
  
=== Oberbau ===
+
=== Gebäude und Kunstbauten ===
Mehr dazu unter [[Landschaftsbau]]
+
Eine Landschaft ohne Bauwerke ist wie Käse ohne Löcher. Es gibt Artikel zu
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<ul>
 +
<li>[[Gebäudebau|Zusammenbau von Industriebausätzen]]</li>
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<li>[[Gebäude-Selbstbau]]</li>
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<li>[[Brücken]]</li>
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<li>[[Tunnel]]</li>
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</ul>
  
 
[[Kategorie:Landschaftsbau]]
 
[[Kategorie:Landschaftsbau]]
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[[Kategorie:Anlagenbau]]

Aktuelle Version vom 11. Januar 2006, 08:29 Uhr

Der folgende Artikel soll ein grober Überblick über die zum Anlagenbau nötigen Vorüberlegungen und Materialien sein. Den Details sind überwiegend eigene Artikel gewidmet.


Theorie

Ist der Modellbahn-Raum gefunden, steht der Gedanke in eben diesem Raume: "Wie krieg ich hier eine Anlage rein?"

Werkzeuge

Ist die Entscheidung zum Selbstbau gefallen, so benötigt der Modellbahner entsprechendes Werkzeug für sein Vorhaben. Einige Tipps dazu sind unter Werkzeuge zu finden.

Materialien

Welche Materialien stehen dem Anlagenbauer zur Verfügung? Häufigstes Baumaterial ist Holz in verschiedenen Ausführungen, z.B. Kanthölzer für Beine, Tischlerplatte für Rahmen und Sperrholz für die Trassen. Preßspanplatten sind schwer, schlecht zu verarbeiten und nicht formstabil.

Eine ausführliche Übersicht hierzu findet sich im Material-Lexikon.

Klebstoffe

Auch dem Thema des Verleimens ist ein eigener Artikel gewidmet, das Klebstoff-Lexikon.

Praxis

Unterbau

Ein verzugsfester Unterbau ist die Grundvoraussetzung für einen störungsfreien Betrieb. Wird Holz verwendet, sollte man auf gehobelte, gut abgelagerte Qualität achten. Es ist sinnvoll, die Beine untereinander mit Leisten zu verbinden, um das Wackeln zu minimieren.

Eine Anlage muß keineswegs auf Holzbeinen stehen, man kann die Unterkonstruktion genausogut aus Winkelschienen aufbauen. Schmale "an der Wand" Anlagen können in die bekannten weißen Regalschienen aus dem Baumarkt gehängt werden, so bleibt der Raum darunter zur beliebigen Nutzung frei. Auch Wohnzimmer-Regale eignen sich zum Einbau von Modellbahnanlagen, allerdings muß eventuell der Massivholz-Regalboden gegen einen Segmentkasten aus Tischlerplatte ersetzt werden.

Bauweisen

Plattenbau

Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht um DDR-Wohnblöcke. Die sogenannte Plattenbauweise war früher weit verbreitet, Modellbahnanlagen wurden auf einer planen Holzplatte (oft Spanplatte oder Tischlerplatte) aufgebaut. Auf so einer ebenen Platte ist die Nachbildung einer halbwegs realistischen Landschaft praktisch unmöglich. Alleine im Bahnhofsbereich macht das Verwenden einer Platte als Untergrund Sinn.

Offener Leistenrahmen

Das andere Extrem ist ein offener Leistenrahmen. Das Grundgerüst ist eine offene Rahmenkonstruktion, auf der die Landschaft (= die Geländehaut) und die Gleistrassen mit Hilfe von kurzen oder längeren Stützleisten befestigt werden. Die einzigen Fixpunkte sind hier wirklich die Gleistrassen, alles andere kann beim Bau jederzeit nach Belieben verändert werden.

Spanten

Auch hier ist der Unterbau keine ebene Platte, sondern auf einem Rahmen werden Spanten als Querschnitt der jeweiligen Geländeform gesetzt, die anschließend mit einer "Geländehaut" - z.B. Drahtgewebe - überzogen werden. Voraussetzung ist hier, dass man schon von Anfang an die Geländeform plant.

Segmente

Von Segmenten spricht man, wenn eine Anlage in einzelnen Bereichen bzw. Teilen aufgebaut wird. Der Vorteil dieser Bauweise besteht darin, daß man ein Teilstück in Ruhe am Küchentisch durchgestalten und verkabeln kann. Die Kombination der einzelnen Teile untereinander ist bei Segmenten genau festgelegt. Können die Anlagenteile beliebig kombiniert werden, spricht man von Modulen.

Module

Module sind beliebig kombinierbare Anlagenteilstücke, die in der Regel einer bestimmten Norm entsprechen. Vorteil: beliebig viele Mitspieler können sich mit ihren Modulen treffen und Großanlagen aufbauen, die ganze Turnhallen füllen. Modul-Normen sind u.a.: Euromodul, Nordmodul...

Es gibt einen sehr umfassenden Artikel zu Bau und Konstruktion von Modulen und Segmenten

Schichtbauweise

Nicht wirklich zum Unterbau gehört die Methode, die Landschaft aus schichtweise übereinandergeklebtem Styropor quasi aus dem Vollen zu schnitzen. Styropor hat fast keine eigene Stabilität, es ist also notwendig, hier noch einen Kasten drumherum zu bauen.

Gleisbau

Ist der Unterbau soweit fertig, werden die Gleise verlegt. Mehr dazu unter Gleisbau einschließlich Montage und Einschottern

Gleiswendel

Gleiswendel dienen dazu, auf engem Raum große Höhenunterschiede zu überwinden.


Oberbau

Als Oberbau ist hier die Landschaft gemeint, auch zu dieser gibt es einen ausführlichen Artikel: Landschaftsbau

Gebäude und Kunstbauten

Eine Landschaft ohne Bauwerke ist wie Käse ohne Löcher. Es gibt Artikel zu