Modellbahn-Raum: Unterschied zwischen den Versionen

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(der Modellbahn-Raum)
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== der Modellbahn-Raum ==
 
== der Modellbahn-Raum ==
  
Leider hat man als Modellbahner selten die beliebige Wahl zwischen verschiedenen Räumlichkeiten.
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Trotzdem sollte man einige Idealvorstellungen beachten:
 
Trotzdem sollte man einige Idealvorstellungen beachten:
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Größe: so groß als möglich.
 
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Vorteilhaft ist auch eine Trennung von Anlage und Arbeitsplatz, insbesondere, wenn "schmutzige" Arbeiten ausgeführt werden.
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Vorteilhaft ist auch eine Trennung von Anlage und Arbeitsplatz, insbesondere, wenn "schmutzige" Arbeiten ausgeführt werden. -->
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Die wenigsten Modellbahner haben wohl die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Räumen, wo sie ihre Modellbahn aufstellen können. Gerade deshalb habe ich mich bemüht, im Themenkreis zum Bau einer Modellbahn auch auf die dadurch entstehenden Probleme einzugehen.
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=== Temperatur ===
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Eine für den Menschen angenehme Raumtemperatur - so zwischen 18 und 21 Grad Celsius - ist auch für die Modellbahn richtig. Niemand wird die Modellbahn in einen Kühlraum oder eine Sauna einbauen. Problematisch wird es dann, wenn die Temperaturen stark schwanken, z.B. zwischen Sommer und Winter.
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Ein besonderes Problem entsteht in Kellerräumen, wenn im Sommer die warme (manchmal sogar schwüle) Aussenluft in den kalten Keller gelangt, dort abkühlt und entsprechend Feuchtigkeit abgibt. Der Kellerraum sollte daher ganzjährig geheizt werden können. Allerdings müsste man den Kellerraum schon erheblich aufheizen, wenn man diesen Effekt im Sommer vollständig kompensieren wollte!
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Unterschiedliche Materialausdehnung können bei grösseren Temperaturschwankungen - ein klassisches Problem bei Dachböden - u.U. zu Schäden beim Gleisaufbau führen. Schienenstösse sollten nicht fugenlos ausgeführt werden, sondern Raum für die Ausdehnung lassen (allerdings nicht so viel, dass die Fahrsicherheit leidet!).
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=== Zuschnitt ===
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Wie bereits erwähnt: in den seltensten Fällen kann man als Modellbahner den Raum frei wählen, sondern muss sich mit dem Vorhandenen abfinden. Doch auch hier einige Hinweise:
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* Es sollte nach Möglichkeit kein Durchgangsraum als Aufstellungsort gewählt werden.
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* Mit den verschiedenen Spurweiten kann man sich an die Gegebenheiten in gewissem Rahmen anpassen.
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* Die Anlage sollte so aufgestellt werden, dass sie überall zugänglich ist (nicht nur beim Bau, sondern auch beim Betrieb)!
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* Fenster, Heizkörper, Reinigungsöffnungen von Kaminen u.ä. müssen erreichbar sein! Ggf. herausnehmbare bzw. klappbare Anlagenteile vorsehen.
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* Zu Heizkörpern sollte auch ein ausreichender Abstand gehalten werden, um keinen Wärmestau zu erzeugen.
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* Auch Mansarden (Dachschrägen) berücksichtigen! Diese können z.B. als Schattenbahnhof genutzt werden.
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Diese Punkte sollte man bereits bei der Planung der Modellbahn berücksichtigen. Ideal ist es natürlich, wenn man bei einem Neu- oder Umbau Elektroanschlüsse und Heizkörper usw. passend zur Anlage planen kann!
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=== Feuchtigkeit ===
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Während bei zu trockener Luft kaum mit Schäden zu rechnen ist (es sei denn es brennt), ärgert zu feuchte Luft den Modellbahner häufig mit Oxidation (Rost, Korrision) an Metallteilen. Gefährdet sind hier Gleise (bei Märklin vor allem der Mittelleiter!). Ausserdem kann eine (oft jahreszeitlich bedingte) sehr stark wechselnde Luftfeuchtigkeit zum "Arbeiten" von Holz (Unterbau) führen, die Anlage verzieht sich, Trassenbretter werden krumm etc. Es sollte daher nur gut abgelagertes Holz verarbeitet werden, Massivholz besser vermeiden, Holzteile am besten imprägnieren oder Lackieren.
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Die klassische Frage in jeder 2.Bausparzeitschrift ist: "Mein Keller ist feucht, was kann ich dagegen tun?" Nun, die Gründe sind vielfältigster Art, daher kann kein pauschaler Rat erfolgen, nur einige Hinweise:
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* Keller werden vor allem im Sommer feucht, wenn die warme Luft von draussen im Keller abgekühlt wird und dadurch das enthaltene Wasser abgibt, daher Keller im Sommer möglichst wenig lüften!
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* Sind Kellerwände ständig feucht, sollte die Ursache (nicht nur im Interesse der Modellbahn) von einem Fachmann festgestellt und entsprechende Massnahmen unternommen werden. Es gibt hier viele Gründe:
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** "echte" Feuchtigkeit bei hohem Grundwasserspiegel;
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** nicht erkannte Wasserschäden durch defekte Leitungen oder überlaufende Dachentwässerung;
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      Beachten Sie dabei auch:
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** eine Isolierung der Kellerwände verhindert zwar, dass Wasser an den Wänden kondensiert, die Luftfeuchtigkeit wird jedoch damit nicht (bzw. nicht direkt) verändert. Allerdings kann die Raumtemperatur dadurch erhöht und auf diesem Weg die Kondensation verringert werden.
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** Werden Wände, die von aussen bzw. unten her feucht sind, innen isoliert, treten u.U. verstärkt Bauschäden auf: das Mauerwerk kann die Feuchtigkeit nicht mehr abgeben! Hier müssen unbedingt hinterlüftete Isolierungen angebracht und das Mauerwerk so behandelt werden, dass keine Feuchtigkeit mehr eintreten kann. Auch hier gibt es verschiedene Verfahren, über die der Fachmann entscheiden sollte.
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Fast in jedem Keller kann man beobachten, dass im Sommer die Luftfeuchtigkeit durch die sich abkühlende Aussenluft zunimmt. Es gibt verschiedene Wege, dies zu beheben. Entfeuchten kann man mit chemischen Mitteln (meist in Säckchen verpackt), die die Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Zu unterscheiden ist hier zwischen Präparaten die weggeworfen werden (z.B. von UHU) und solchen, die im Backofen getrocknet und wiederverwendet werden können. Die Entfeuchtungsleistung ist meist relativ gering.
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Die Alternative sind elektrische Entfeuchtungsgeräte (arbeiten ähnlich wie ein Kühlschrank). Auf Dauer dürften die elektrischen Entfeuchter (rotz der hohen Anschaffungskosten von ca. 800-1500 DEM) zumindest billiger als die Wegwerf-Mittel kommen, ausserdem kann hier die gewünschte Luftfeuchtigkeit eingestellt werden. Diese Geräte können oft auch geliehen werden.
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'''Eine aktuelle Erfahrung meinerseits:''' Ich habe ein Gerät (für max.180 Kubikmeter Raumgrösse) ausgeliehen, pro Woche DM 95,-- + MWSt. Leihgebühr. Kaufpreis wären DM 1.800,--.
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Aufgestellt wurde der Entfeuchter in 2 zusammenhängenden Räumen von 36 bzw. 11 qm Fläche und ca. 2,30 m Höhe, entspricht zusammen ca. 108 Kubikmeter Rauminhalt.
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Innerhalb von 5 Tagen wurde die Luftfeuchtigkeit von 65% auf 53 % gesenkt, dabei wurden 14,5 l Wasser abgeschieden. Die Lufttemperatur liegt bei konstant 19 Grad Celsius. In den letzten beiden Tagen ist die Luftfeuchtigkeit etwa gleichgeblieben, das bedeutet dass die letzten 2 l Wasser aus den Wänden gekommen sind. In einigen Tagen werde ich das Gerät zurückgeben und beobachten, wie schnell die Luftfeuchtigkeit wieder steigt.
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=== Staub ===
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Modelleisenbahnen sind feinmechanische Präzisionswerke (gut, nicht alle...) und dementsprechend empfindlich gegenüber Staub, Schmutz usw. Klassischer Märklin-Schaden ist ein durch Fussel blockiertes Getriebe, weil man immer auf dem Teppichboden gefahren ist.... in diesem Zusammenhang sollte man auch dran denken, dass bei groben Arbeiten (Sägen, Schleifen, Bohren) das fahrende Material besser weggepackt werden sollte. (übrigens sind brennende Glühbirnen besonders empfindlich gegen Erschütterungen, daher nicht bei eingeschalteter Stadtbeleuchtung rumhämmern!). Eine Modellbahnanlage z.B. im Schlafzimmer sollte möglichst vor Staub geschützt werden, während klimatische Probleme hier eher zwischen den Ehepartnern entstehen als bei der Modellbahnanlage.
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Zu staubige Luft ist meist mit sehr geringer Luftfeuchtigkeit verbunden. Auch dafür gibt es natürlich Geräte, wie Luftbefeuchter oder sogenannte Luftwäscher oder auch Luftreiniger (Gebläse mit Filter).
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=== Wand- und Bodenbeläge ===
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Nicht nur aus den vorherigen Ausführungen ergeben sich die folgenden Tips zu Wand und Boden:
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* Teppichböden sind Staubfallen und sollten eher vermieden werden. Ausserdem: schon mal einen abgefallenen Puffer in der "Auslegeware" gesucht?
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* (Zu) Harte Bodenbeläge sind ebenfalls zu vermeiden, da auch mal was empfindliches runterfallen kann..
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* am zweckmässigsten sind Bodenbeläge, die glatt und wischfest sind, ich empfehle PVC, Linoleum oder Kork (versiegelt). Am unempfindlichsten sind PVC-Beläge von der Rolle.
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* Wände sollten verputzt und gestrichen sein. Verputzte Wände bieten einen besseren Klimaausgleich als z.B. nackte Betonwände!
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* Bei nicht isolierten Keller- oder auch Dachgeschoßräumen bietet sich eine ggf. hinterlüftete, isolierte Gipskarton-Verkleidung an. Hier nochmals der Hinweis: Es sollte unbedingt von einem Fachmann (ich sagte Fachmann, nicht einfach vom Verkäufer im Baumarkt!) geprüft werden, welche Konstruktion aufgrund der vorliegenden Situation erforderlich ist, da sonst mehr Schaden als Nutzen entsteht!
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* Ein Hintergrund für die Modellbahn kann direkt auf die Wand aufgemalt bzw. geklebt (Hintergrundtapeten) werden, dabei sollte beachtet werden dass ein Hintergrund am besten wirkt wenn er ca. 10 cm Abstand von der Anlage hat.
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=== Ein kurzes Fazit: ===
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Der ideale Raum für die Modellbahn ist klimatisch ausgeglichen, d.h. konstante Temperatur von ca. 18-20 Grad, Luftfeuchtigkeit sollte bei ca. 50% liegen, die Luft möglichst staubfrei sein.
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In der Praxis wird man das wohl genauso selten finden wie die Lieblingslok in der gewünschten Spurweite mit sauberster Detaillierung und perfektem Lauf... Aber wir Modellbahner sind ja Kompromisse gewöhnt!
  
 
== geeignete Materialien ==
 
== geeignete Materialien ==

Version vom 30. Juni 2005, 08:59 Uhr

Grundsätzliches

der Modellbahn-Raum

Die wenigsten Modellbahner haben wohl die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Räumen, wo sie ihre Modellbahn aufstellen können. Gerade deshalb habe ich mich bemüht, im Themenkreis zum Bau einer Modellbahn auch auf die dadurch entstehenden Probleme einzugehen.

Temperatur

Eine für den Menschen angenehme Raumtemperatur - so zwischen 18 und 21 Grad Celsius - ist auch für die Modellbahn richtig. Niemand wird die Modellbahn in einen Kühlraum oder eine Sauna einbauen. Problematisch wird es dann, wenn die Temperaturen stark schwanken, z.B. zwischen Sommer und Winter.

Ein besonderes Problem entsteht in Kellerräumen, wenn im Sommer die warme (manchmal sogar schwüle) Aussenluft in den kalten Keller gelangt, dort abkühlt und entsprechend Feuchtigkeit abgibt. Der Kellerraum sollte daher ganzjährig geheizt werden können. Allerdings müsste man den Kellerraum schon erheblich aufheizen, wenn man diesen Effekt im Sommer vollständig kompensieren wollte!

Unterschiedliche Materialausdehnung können bei grösseren Temperaturschwankungen - ein klassisches Problem bei Dachböden - u.U. zu Schäden beim Gleisaufbau führen. Schienenstösse sollten nicht fugenlos ausgeführt werden, sondern Raum für die Ausdehnung lassen (allerdings nicht so viel, dass die Fahrsicherheit leidet!).


Zuschnitt

Wie bereits erwähnt: in den seltensten Fällen kann man als Modellbahner den Raum frei wählen, sondern muss sich mit dem Vorhandenen abfinden. Doch auch hier einige Hinweise:

  • Es sollte nach Möglichkeit kein Durchgangsraum als Aufstellungsort gewählt werden.
  • Mit den verschiedenen Spurweiten kann man sich an die Gegebenheiten in gewissem Rahmen anpassen.
  • Die Anlage sollte so aufgestellt werden, dass sie überall zugänglich ist (nicht nur beim Bau, sondern auch beim Betrieb)!
  • Fenster, Heizkörper, Reinigungsöffnungen von Kaminen u.ä. müssen erreichbar sein! Ggf. herausnehmbare bzw. klappbare Anlagenteile vorsehen.
  • Zu Heizkörpern sollte auch ein ausreichender Abstand gehalten werden, um keinen Wärmestau zu erzeugen.
  • Auch Mansarden (Dachschrägen) berücksichtigen! Diese können z.B. als Schattenbahnhof genutzt werden.

Diese Punkte sollte man bereits bei der Planung der Modellbahn berücksichtigen. Ideal ist es natürlich, wenn man bei einem Neu- oder Umbau Elektroanschlüsse und Heizkörper usw. passend zur Anlage planen kann!


Feuchtigkeit

Während bei zu trockener Luft kaum mit Schäden zu rechnen ist (es sei denn es brennt), ärgert zu feuchte Luft den Modellbahner häufig mit Oxidation (Rost, Korrision) an Metallteilen. Gefährdet sind hier Gleise (bei Märklin vor allem der Mittelleiter!). Ausserdem kann eine (oft jahreszeitlich bedingte) sehr stark wechselnde Luftfeuchtigkeit zum "Arbeiten" von Holz (Unterbau) führen, die Anlage verzieht sich, Trassenbretter werden krumm etc. Es sollte daher nur gut abgelagertes Holz verarbeitet werden, Massivholz besser vermeiden, Holzteile am besten imprägnieren oder Lackieren.

Die klassische Frage in jeder 2.Bausparzeitschrift ist: "Mein Keller ist feucht, was kann ich dagegen tun?" Nun, die Gründe sind vielfältigster Art, daher kann kein pauschaler Rat erfolgen, nur einige Hinweise:

  • Keller werden vor allem im Sommer feucht, wenn die warme Luft von draussen im Keller abgekühlt wird und dadurch das enthaltene Wasser abgibt, daher Keller im Sommer möglichst wenig lüften!
  • Sind Kellerwände ständig feucht, sollte die Ursache (nicht nur im Interesse der Modellbahn) von einem Fachmann festgestellt und entsprechende Massnahmen unternommen werden. Es gibt hier viele Gründe:
    • "echte" Feuchtigkeit bei hohem Grundwasserspiegel;
    • nicht erkannte Wasserschäden durch defekte Leitungen oder überlaufende Dachentwässerung;
     Beachten Sie dabei auch:
    • eine Isolierung der Kellerwände verhindert zwar, dass Wasser an den Wänden kondensiert, die Luftfeuchtigkeit wird jedoch damit nicht (bzw. nicht direkt) verändert. Allerdings kann die Raumtemperatur dadurch erhöht und auf diesem Weg die Kondensation verringert werden.
    • Werden Wände, die von aussen bzw. unten her feucht sind, innen isoliert, treten u.U. verstärkt Bauschäden auf: das Mauerwerk kann die Feuchtigkeit nicht mehr abgeben! Hier müssen unbedingt hinterlüftete Isolierungen angebracht und das Mauerwerk so behandelt werden, dass keine Feuchtigkeit mehr eintreten kann. Auch hier gibt es verschiedene Verfahren, über die der Fachmann entscheiden sollte.

Fast in jedem Keller kann man beobachten, dass im Sommer die Luftfeuchtigkeit durch die sich abkühlende Aussenluft zunimmt. Es gibt verschiedene Wege, dies zu beheben. Entfeuchten kann man mit chemischen Mitteln (meist in Säckchen verpackt), die die Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Zu unterscheiden ist hier zwischen Präparaten die weggeworfen werden (z.B. von UHU) und solchen, die im Backofen getrocknet und wiederverwendet werden können. Die Entfeuchtungsleistung ist meist relativ gering.

Die Alternative sind elektrische Entfeuchtungsgeräte (arbeiten ähnlich wie ein Kühlschrank). Auf Dauer dürften die elektrischen Entfeuchter (rotz der hohen Anschaffungskosten von ca. 800-1500 DEM) zumindest billiger als die Wegwerf-Mittel kommen, ausserdem kann hier die gewünschte Luftfeuchtigkeit eingestellt werden. Diese Geräte können oft auch geliehen werden.

Eine aktuelle Erfahrung meinerseits: Ich habe ein Gerät (für max.180 Kubikmeter Raumgrösse) ausgeliehen, pro Woche DM 95,-- + MWSt. Leihgebühr. Kaufpreis wären DM 1.800,--.

Aufgestellt wurde der Entfeuchter in 2 zusammenhängenden Räumen von 36 bzw. 11 qm Fläche und ca. 2,30 m Höhe, entspricht zusammen ca. 108 Kubikmeter Rauminhalt.

Innerhalb von 5 Tagen wurde die Luftfeuchtigkeit von 65% auf 53 % gesenkt, dabei wurden 14,5 l Wasser abgeschieden. Die Lufttemperatur liegt bei konstant 19 Grad Celsius. In den letzten beiden Tagen ist die Luftfeuchtigkeit etwa gleichgeblieben, das bedeutet dass die letzten 2 l Wasser aus den Wänden gekommen sind. In einigen Tagen werde ich das Gerät zurückgeben und beobachten, wie schnell die Luftfeuchtigkeit wieder steigt.


Staub

Modelleisenbahnen sind feinmechanische Präzisionswerke (gut, nicht alle...) und dementsprechend empfindlich gegenüber Staub, Schmutz usw. Klassischer Märklin-Schaden ist ein durch Fussel blockiertes Getriebe, weil man immer auf dem Teppichboden gefahren ist.... in diesem Zusammenhang sollte man auch dran denken, dass bei groben Arbeiten (Sägen, Schleifen, Bohren) das fahrende Material besser weggepackt werden sollte. (übrigens sind brennende Glühbirnen besonders empfindlich gegen Erschütterungen, daher nicht bei eingeschalteter Stadtbeleuchtung rumhämmern!). Eine Modellbahnanlage z.B. im Schlafzimmer sollte möglichst vor Staub geschützt werden, während klimatische Probleme hier eher zwischen den Ehepartnern entstehen als bei der Modellbahnanlage.

Zu staubige Luft ist meist mit sehr geringer Luftfeuchtigkeit verbunden. Auch dafür gibt es natürlich Geräte, wie Luftbefeuchter oder sogenannte Luftwäscher oder auch Luftreiniger (Gebläse mit Filter).


Wand- und Bodenbeläge

Nicht nur aus den vorherigen Ausführungen ergeben sich die folgenden Tips zu Wand und Boden:

  • Teppichböden sind Staubfallen und sollten eher vermieden werden. Ausserdem: schon mal einen abgefallenen Puffer in der "Auslegeware" gesucht?
  • (Zu) Harte Bodenbeläge sind ebenfalls zu vermeiden, da auch mal was empfindliches runterfallen kann..
  • am zweckmässigsten sind Bodenbeläge, die glatt und wischfest sind, ich empfehle PVC, Linoleum oder Kork (versiegelt). Am unempfindlichsten sind PVC-Beläge von der Rolle.
  • Wände sollten verputzt und gestrichen sein. Verputzte Wände bieten einen besseren Klimaausgleich als z.B. nackte Betonwände!
  • Bei nicht isolierten Keller- oder auch Dachgeschoßräumen bietet sich eine ggf. hinterlüftete, isolierte Gipskarton-Verkleidung an. Hier nochmals der Hinweis: Es sollte unbedingt von einem Fachmann (ich sagte Fachmann, nicht einfach vom Verkäufer im Baumarkt!) geprüft werden, welche Konstruktion aufgrund der vorliegenden Situation erforderlich ist, da sonst mehr Schaden als Nutzen entsteht!
  • Ein Hintergrund für die Modellbahn kann direkt auf die Wand aufgemalt bzw. geklebt (Hintergrundtapeten) werden, dabei sollte beachtet werden dass ein Hintergrund am besten wirkt wenn er ca. 10 cm Abstand von der Anlage hat.


Ein kurzes Fazit:

Der ideale Raum für die Modellbahn ist klimatisch ausgeglichen, d.h. konstante Temperatur von ca. 18-20 Grad, Luftfeuchtigkeit sollte bei ca. 50% liegen, die Luft möglichst staubfrei sein.

In der Praxis wird man das wohl genauso selten finden wie die Lieblingslok in der gewünschten Spurweite mit sauberster Detaillierung und perfektem Lauf... Aber wir Modellbahner sind ja Kompromisse gewöhnt!

geeignete Materialien

Bezeichnung Aufbau, Lieferform  Verwendung Eigenschaften
Massivholz aus vollem Holz gesägt bzw. gefräst, von dünnen Leisten

5x5 mm bis Bretter bzw. Kanthölzer und Balken

als Leisten, Kanthölzer, Beine, auch z.B. Unterlage bei Rampen,

Rahmenbau mit Sperrholzplatte

preiswert, leicht
Pressspanplatte aus Holzspänen mit Leimzugabe gepresst, verschiedene Spangrößen

(rauh/fein), Stärke 8-50 mm,  in Platten 1,75 x 2,50 m und größer

früher oft als Grundplatte verwendet verzugsfest, aber nicht formstabil (hängt leicht durch) und relativ

schwer;
nur mit hochwertigen Sägeblättern bearbeiten (werden schnell stumpf); Oberfläche oft mit Resten von Trennmitteln behaftet, daher halten Kleber und Farben oft kaum.
relativ preiswert, aber nicht empfehlenswert, ggf. dicke Ausführungen als Arbeitsplatte. Normale Pressspanplatten sind nicht wasserfest und quellen bei Feuchtigkeit leicht auf.

Hartfaserplatte aus Holzfasern mit Leimzugabe gepresst, 5-10 mm stark, in Platten wie

Pressspan, oft einseitig kunststoffbeschichtet

Seitenverkleidung von Anlagen, 


Modulkästen (auf Massivholzrahmen), 
Hintergrund (z.B. bemalt oder mit 
Hintergrundtapete beklebt) 

nicht für tragende Teile verwendbar, relativ preiswert, oft auch

als Abfall zu finden (Schrankrückwand, meist einseitig Kunststoffbeschichtung). Wird oft mit Pressspanplatten verwechselt.

MDF (mitteldichte Faserplatte) aus Holzfasern mit Leimzugabe gepresst, 10-30 mm (?) stark, in Platten, teilweise kunststoffbeschichtet speziell für Möbelbau konstruiertes Material billig, aber schwer; in den Stirnseiten halten Schrauben und Nägel nur schlecht. Für Modellbahnanlagen eher unbrauchbar.
Weichfaserplatte ebenfalls aus Holzfasern, aber weicher als Hartfaser (weniger Leim/Druck),

in Platten mit ca. 5-20 mm Dicke

schalldämmende Unterlage für 


Gleistrasse (auf Sperrholz o.ä.)
auch gebrochen für Nachbildung geschichteter Gesteinsformationen
oder als Pinnbret

Weich, bricht leicht, schalldämmend
Sperrholz auch Furniersperrholz, aus dünnen, im rechten Winkel zueinander

laufenden Schichten verleimt ( immer ungerade Anzahl!), in Platten (unter 5 mm auch in kleinen Stücken) bis ca. 20mm Stärke; darüber als Muliplex-Platten bis 50 mm Stärke.

Grundplatten, Modulkästen, 


Trassen, Spanten; dünnes (2-3mm) für Gebäudebau u.ä.

leichter als Spanplatten, relativ 


verzugsfest (je mehr Lagen, desto besser!). Multiplex-Platten sind relativ schwer und werden häufig als Arbeitsplatten für Werkbänke verwendet.

Tischlerplatte Auch Stab- oder Stäbchensperrholz, zwischen einer Ober- und Unterschicht

jeweils aus dünnem Holz sind Holzstäbe (Faserverlauf quer zu den Deckplatten) eingeleimt. Ab 13 mm - 25 mm in Platten.

Grundplatten, Modulkästen, Spanten noch leichter als Sperrholz, verzugsfest, 


allerdings erst ab ca. 13 mm Stärke erhältlich

Stahlprofile Gepreßte und gestanzte L-Profile aus Stahl, ggf. auch aus Alu

oder anderen Metallen

Rahmen, Beine als Lochraster-Winkelprofile 


für Regalbau etc.

benötigtes Werkzeug

Grundsätzlich sollten vorhanden sein (und sind es wohl auch in jeder Heimwerker-Werkstatt): Hammer, Schraubenzieher in verschiedenen Größen, Vorstecher, Kombizange, Seitenschneider.


Bezeichnung Aufbau, Lieferform Verwendung Eigenschaften
Kreissäge Handkreissäge, Tischkreissäge, Kappsäge gerade Schnitte, Ablängen von Leisten preiswert, leicht
Stichsäge Empfehlenswert: Pendelhub Kurvenschnitte Kurvenschnitte
Oberfräse Kantenbearbeitung, Nut fräsen, Grifflöcher fräsen