Diskussion Gleissysteme: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit dem '''<font color="#3366FF">PECO</font>''' Code 55 N Gleissystem haben wir zu zweit eine Anlage mit ca. 180 Weichen und über 150m der Flexgleise aufgebaut. Die Erkenntnis aus 3 Jahren Peco sind wie folgend: <br /><u>Platzbedarf:</u> mit den großen Weichenwinkel einfach gigantisch. Also man nehme eine Gleisplan mit 15° Weichen und muss dann die Länge der Weichenstraßen fast verdoppeln. Nur durch die Sonderbauformen wie die Y-Weiche und die Bogenweiche ist es möglich die Weichenverbindungen in die Kurve zu verlegen und wieder etwas Platz zurück zu gewinnen für die Bahnsteige. <br /><u>Optik:</u> einfach toll, von keinem anderen Großserien Hersteller erreicht. <br /><u>Mechanischer Aufbau:</u> der Trick die Schienen mit in die Schwellen einzugießen bringt eine wesentlich bessere mechanische Befestigung als durch die Gleisklammer Nachbildung jedes anderen Herstellers. Spätestens wenn man versucht in einer Kurve eine Trennstelle einzufügen wird dieser Vorteil von Peco offensichtlich. Einfach mit der Trennscheibe durchtrennen. Jedes Gleis hat die Tendenz sich dann wieder gerade zu stellen. Da bei Peco die ganze Schwelle das Gleis hält, ist da nichts zu befürchten. Die wesentlich kleineren Gleisklammern z.B. von Arnold können weniger mechanische Kräfte aufnehmen und werden langsam durch das Gleis nach außen gedrückt. Einen Schienenverbinder aus Kunststoff kann man auch vergessen. Selbes Problem, das Material ist zu weich und kann gegenüber dem Gleis keinen sicheren Halt bieten. Ist bei allen Gleissystemen eigentlich nur ein Abstand Halter für gerade verlegte Gleise. Diese Probleme treten auch bei Trennstellen an Kasten Übergängen von abnehmbaren Anlagenteilen oder Modulen auf. Schnell wird da beim Auf- oder Abbau das Gleis nach oben oder zur Seite belastet. Bei Peco werden da eher mit den Schwellen die Gleise aus dem Schotter gehoben, als dass eine Schiene aus der Verankerung gerissen wird. Bei den anderen Herstellern ..... für jeden Fluch wegen beschädigten Gleisen bitte 50 Pfennige überweisen... <br /> Dazu kommt noch etwas. Da der Schienenverbinder sich im unteren Teil des Schienenfuß befindet, ist er im Schotterbett unsichtbar. Dadurch haben wir auf der Außenseite der Schiene den Schienen Verbinder mit dem Gleis verlöten können, ohne das es überhaupt auffällt. Das gibt beste elektrische Eigenschaften und hält bombenfest.
 
Mit dem '''<font color="#3366FF">PECO</font>''' Code 55 N Gleissystem haben wir zu zweit eine Anlage mit ca. 180 Weichen und über 150m der Flexgleise aufgebaut. Die Erkenntnis aus 3 Jahren Peco sind wie folgend: <br /><u>Platzbedarf:</u> mit den großen Weichenwinkel einfach gigantisch. Also man nehme eine Gleisplan mit 15° Weichen und muss dann die Länge der Weichenstraßen fast verdoppeln. Nur durch die Sonderbauformen wie die Y-Weiche und die Bogenweiche ist es möglich die Weichenverbindungen in die Kurve zu verlegen und wieder etwas Platz zurück zu gewinnen für die Bahnsteige. <br /><u>Optik:</u> einfach toll, von keinem anderen Großserien Hersteller erreicht. <br /><u>Mechanischer Aufbau:</u> der Trick die Schienen mit in die Schwellen einzugießen bringt eine wesentlich bessere mechanische Befestigung als durch die Gleisklammer Nachbildung jedes anderen Herstellers. Spätestens wenn man versucht in einer Kurve eine Trennstelle einzufügen wird dieser Vorteil von Peco offensichtlich. Einfach mit der Trennscheibe durchtrennen. Jedes Gleis hat die Tendenz sich dann wieder gerade zu stellen. Da bei Peco die ganze Schwelle das Gleis hält, ist da nichts zu befürchten. Die wesentlich kleineren Gleisklammern z.B. von Arnold können weniger mechanische Kräfte aufnehmen und werden langsam durch das Gleis nach außen gedrückt. Einen Schienenverbinder aus Kunststoff kann man auch vergessen. Selbes Problem, das Material ist zu weich und kann gegenüber dem Gleis keinen sicheren Halt bieten. Ist bei allen Gleissystemen eigentlich nur ein Abstand Halter für gerade verlegte Gleise. Diese Probleme treten auch bei Trennstellen an Kasten Übergängen von abnehmbaren Anlagenteilen oder Modulen auf. Schnell wird da beim Auf- oder Abbau das Gleis nach oben oder zur Seite belastet. Bei Peco werden da eher mit den Schwellen die Gleise aus dem Schotter gehoben, als dass eine Schiene aus der Verankerung gerissen wird. Bei den anderen Herstellern ..... für jeden Fluch wegen beschädigten Gleisen bitte 50 Pfennige überweisen... <br /> Dazu kommt noch etwas. Da der Schienenverbinder sich im unteren Teil des Schienenfuß befindet, ist er im Schotterbett unsichtbar. Dadurch haben wir auf der Außenseite der Schiene den Schienen Verbinder mit dem Gleis verlöten können, ohne das es überhaupt auffällt. Das gibt beste elektrische Eigenschaften und hält bombenfest.
 
<u>Nachteile:</u> gibt's tatsächlich. Ein Hauptnachteil ist die Gleisgeometrie. Da scheinbar das englische Lichtraum Profil als Grundlage diente, ist der Gleisabstand beim zusammen stecken von zwei Weichen zu einer Gleisverbindung auf ca. 27mm geschrumpft. Auf der freien Strecke ist ja da bei Zugbegegnungen durchaus noch Platz zwischen den Loks. Gerade Dampfloks sind doch breiter als es beim Vorbild der Fall ist. Spätestens im Bahnhof weis man warum die anderen Hersteller zwischen 30mm (Arnold) und 33mm (Trix, Fleischmann, usw.) Abstand zwischen den Gleisen lassen. Messungen haben bestätigt, dass für Lichtsignale 30mm und für Formsignale 33mm oder etwas mehr notwendig sind. Dieser Umstand erfordert deutlich höheren Aufwand beim Weicheneinbau. Es müssen immer gerade Zwischengleise eingefügt werden. Die Länge schwankt je nach Weichenverbindung, aber 0,8 bis über 2cm sind die Regel, solche kleinen Stücke sind halt für einen ruhigen Fahrzeuglauf nicht gerade gut und auch nicht einfach abzulängen. <br /> Der zweite Haken ist der Peco Weichen Antrieb. Einzige Bemerkung - VERGESSEN!! <br /> Wenn man die Feder in der Weiche für die Endlage entfernt und einen Fulgurex Motor zum Stellen verwendet, ist das Thema auch optimal gelöst. Dann kann man auch an den Weichen die Schwellen und die Stellschwelle kürzen und optisch damit verbessern. Wir haben für den motorische Antrieb nach längeren Versuchen eine relativ einfach zu bauende Lösung gefunden. Eventuell demnächst mit Bildern für den Nachbau eine Anleitung zur Verfügung. Bei Interesse natürlich für alle dann da. <br /> Drittens, die Weichen müssen vor dem Einbau überprüft werden. Es tritt häufig auf, dass die Weiche nicht exakt plan aufliegt und dadurch das Herzstück höher als die Außengleise liegt. Auch ist öfters ein kleiner Höhenunterschied zwischen den beweglichen Weichenzungen und den feststehenden Schienen zum Herzstück. Im eingebauten Zustand kann man da nichts mehr justieren, also vorher diese lästigen Fertigungs Toleranzen nachjustieren.
 
<u>Nachteile:</u> gibt's tatsächlich. Ein Hauptnachteil ist die Gleisgeometrie. Da scheinbar das englische Lichtraum Profil als Grundlage diente, ist der Gleisabstand beim zusammen stecken von zwei Weichen zu einer Gleisverbindung auf ca. 27mm geschrumpft. Auf der freien Strecke ist ja da bei Zugbegegnungen durchaus noch Platz zwischen den Loks. Gerade Dampfloks sind doch breiter als es beim Vorbild der Fall ist. Spätestens im Bahnhof weis man warum die anderen Hersteller zwischen 30mm (Arnold) und 33mm (Trix, Fleischmann, usw.) Abstand zwischen den Gleisen lassen. Messungen haben bestätigt, dass für Lichtsignale 30mm und für Formsignale 33mm oder etwas mehr notwendig sind. Dieser Umstand erfordert deutlich höheren Aufwand beim Weicheneinbau. Es müssen immer gerade Zwischengleise eingefügt werden. Die Länge schwankt je nach Weichenverbindung, aber 0,8 bis über 2cm sind die Regel, solche kleinen Stücke sind halt für einen ruhigen Fahrzeuglauf nicht gerade gut und auch nicht einfach abzulängen. <br /> Der zweite Haken ist der Peco Weichen Antrieb. Einzige Bemerkung - VERGESSEN!! <br /> Wenn man die Feder in der Weiche für die Endlage entfernt und einen Fulgurex Motor zum Stellen verwendet, ist das Thema auch optimal gelöst. Dann kann man auch an den Weichen die Schwellen und die Stellschwelle kürzen und optisch damit verbessern. Wir haben für den motorische Antrieb nach längeren Versuchen eine relativ einfach zu bauende Lösung gefunden. Eventuell demnächst mit Bildern für den Nachbau eine Anleitung zur Verfügung. Bei Interesse natürlich für alle dann da. <br /> Drittens, die Weichen müssen vor dem Einbau überprüft werden. Es tritt häufig auf, dass die Weiche nicht exakt plan aufliegt und dadurch das Herzstück höher als die Außengleise liegt. Auch ist öfters ein kleiner Höhenunterschied zwischen den beweglichen Weichenzungen und den feststehenden Schienen zum Herzstück. Im eingebauten Zustand kann man da nichts mehr justieren, also vorher diese lästigen Fertigungs Toleranzen nachjustieren.
Wenn man aber Wert legt auf großzügigen Gleisverlauf und nicht bereit ist seine Gleise selber zusammen zu bauen, so hat man mit Peco eine gute Grundlage. Aber eben nur mit mehr Aufwand wegen Antrieb und Verlegung als bei Trix und Co.
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Wenn man aber Wert legt auf großzügigen Gleisverlauf und nicht bereit ist seine Gleise selber zusammen zu bauen, so hat man mit Peco eine gute Grundlage. Aber eben nur mit mehr Aufwand wegen Antrieb und Verlegung als bei Trix und Co.
  
 
''' Anmerkung: ''' Dies ist die dritte Fassung der FAQ Gleissysteme. Wir hoffen, dass sie möglichst viele Fragen zum Thema Auswahl eines Gleissystems beantwortet. Falls etwas fehlt oder ihr noch Ergänzungen habt, schreibt einfach an einen der Autoren. (Edbert)
 
''' Anmerkung: ''' Dies ist die dritte Fassung der FAQ Gleissysteme. Wir hoffen, dass sie möglichst viele Fragen zum Thema Auswahl eines Gleissystems beantwortet. Falls etwas fehlt oder ihr noch Ergänzungen habt, schreibt einfach an einen der Autoren. (Edbert)
  
 
[[Kategorie:Baustelle]]
 
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Version vom 12. Januar 2006, 15:22 Uhr

Zusammengetragen von Edbert van Eimeren und Mario Graul

Die FAQ Gleissysteme besteht aus drei Teilen:
1) Diskussion über Gleissysteme in de.rec.modelle.bahn (diese Seite)
2) Tabelle der Gleissysteme
3) Gleise Verlegung und Planung

In 1) werden Aussagen, Statements und Meinungen zu Gleissystemen gesammelt, die von Modellbahnern in de.rec.modelle.bahn oder per EMail an einen der Autoren geäussert wurden. Einige Kommentare entstanden in Zusammenhang mit der [http:./hobbystart.html FAQ zum Hobby Einstieg] als dessen Erweiterung sich die FAQ auch versteht. Auch dort sind einige Anmerkungen zum Thema Gleissysteme zu finden. Mario hat die Diskussion in der Gruppe de.rec.modelle.bahn protokolliert und aufbereitet.
In 2) befinden sich die Tabellen der Gleissysteme. Sie sind eine gemeinsame Entwicklung von Mario und Edbert. Die inhaltliche Verantwortung trägt Edbert
In 3) hat Edbert die verschiedenen Varianten des (Modell) Gleisbettes (Bettungsgleise, Gleisbettungen, Einschottern) beschrieben. In einem zweiten Teil wird auf die Probleme bei der Planung und Verlegung von Gleis Anlagen eingegangen. Auch in diesen Teilen sind wesentliche Informationen durch die Diskussionen in der Gruppe eingeflossen.

Kursiv geschriebene Textstellen sind Anmerkungen der Autoren

Der eine oder andere wird in dieser FAQ Äusserungen zu den verschiedenen Märklin Gleissysteme vermissen. Das hat mehrere Gründe. Zuerst hat wer Märklin fährt nur die Wahl zwischen den drei von Märklin selbst angebotenen Gleissystemen. Der Umbau von 2-Leiter Gleisen ist wegen der unterschiedlichen Radsatz Maße problematisch. Zweitens sind die drei Systeme so verschieden positioniert, dass jeder sich leicht entscheiden können sollte. Drittens befinden sich die Angaben zu den drei Systemen in einem überall erhältlichen Katalog, so dass eine Diskussion auch aus diesem Grund niemandem notwendig erscheint.
Wer dennoch Information dazu braucht, in der FAQ zum Hobby Einstieg befindet sich eine kurze Übersicht der Mittelleiter Gleissysteme von Märklin.

Gleissysteme H0

Die folgende Äusserungen entstanden im Zusammenhang mit dem Thread: "Roco vs. Fleischmann", wo es darum ging, welches der beiden Systeme mit Bettung das bessere ist.

Roco

  • Udo Kappel
    Mein Vater fährt in einem grossen Bahnhof (3 zweigleisige Strecken, die sich kreuzen) auf Roco Line, und zwar wegen der ausgefeilten Gleis Geometrie. Wer Kreuzungs Weichen braucht, ist mit den aussen kreuzenden DKW von Roco gut bedient, da der Radius wesentlich grösser ist, als bei innen kreuzenden vergleichbarer Länge. Die Verlegbarkeit der Weichen und Gleise ist gut, nur neigen die Weichen mit dem Antrieb in der Bettung zum in der Mitte hochstehen, wenn die Bohrungen für die Kabel nicht exakt genug sind (das passiert leicht, wenn man nachträglich "Ecken" beseitigt). In den Abstell Bahnhöfen meines Vaters liegen u.a. FLM Weichen mit Schotterbett. Das Problem bei den Weichen ist, dass die Stromstell Funktion mit der Zeit nachlässt. Und es fährt über diese Weichen lauter, als über Roco Line Weichen mit Bettung.
  • Andreas Hilker
    Ich habe meine Anlage vor drei Jahren erweitert und im sichtbaren Bereich mit dem Roco Line Bettungs Gleis ausgestattet, in den Schatten Bahnhöfen liegt weiterhin das Fleischmann Profi Gleis.
    Zum Roco Line Gleis: Stromleiteigenschaften wie auch Fleischmann, optimale Verlegung der Gleise, insbesondere bei den Flexgleisen, stabile Bettung. Wesentlich besser gefallen mir die Schienen Verbinder bei Roco, die "Klick" Verbinder bei Flm leiern im Lauf der Zeit aus (zumindest wenn man öfter mal umbaut). Auch die Laufgeräusche der Wagons haben sich merklich verringert.

Fleischmann

  • Jörg Hertzer - (als Antwort auf Andreas Hilker)
    Ich habe mit Fleischmann Profigleis keinerlei Probleme, weder in der von Dir genannten noch sonstiger Art. Einzige Ausnahme: Wenn man die Gleise ein paar Mal auseinander genommen hat, sollte man die Schienen Verbinder abziehen und zusammen biegen. Sonst gibt es Kontakt Probleme. Geht mit Schraubendreher (zum Aufspreizen beim Abziehen) und Kneifzange (zum zusammen biegen in der Rolle ansetzen) sehr einfach.
    Mit dem Roco Gleis habe ich keine Erfahrung, nach Katalog Lektüre und Besichtigung beim Händler stört mich daran:
    1. Die Böschung empfinde ich subjektiv als überhöht, auch wenn sie maßstabs richtig sein sollte.
    2. In Bahnhofsbereichen ist die Böschung vorbildwidrig, ebenso zwischen den Gleisen zwei- und mehr- gleisiger Strecken.
    3. An Weichen Verbindungen muss die Böschung beschnitten werden, was spätere Änderungen erschwert.

Tillig (ehemals Pilz)

  • Christian Kettner - (als Antwort auf die auf die Frage, ob jemand die "Flexiblen" Weichen von Tillig schon ausprobiert hat.)
    Es funktioniert genauso wie mit Pilz Gleis, dass man in der Kurve verlegen will. Auf der Außenbahn die Verbindungen der Schwellen in regelmäßigen Abständen durchkneifen und etwas auffächern. Die Variabilität ist bei Weichen aber nicht sehr groß. Die Methode das Schwellenband wie og. zu bearbeiten finde ich auch auf der Strecke besser geeignet als Flexgleis zu benutzen. Die Gleis Führung wird gleichmäßiger.
  • Jörg Butterfass - (als Antwort auf die gleiche Frage)
    Klar funktioniert das, und meiner Meinung nach sogar sehr gut. Ich nehme dafür in der Regel die schlanken Y Flexsteg Pilz Weichen (Pilz = Tillig) , die kann man ohne Probleme von einer Rechts Weiche bis zu einer Links Weiche anpassen. Wenn man mehr haben will, sollte man auf die entsprechenden Flexsteg Abzweig Weichen zurück greifen. Neben den vorbildlichen Federzungen und dem (beim richtigen Anbieter) günstigen Preisen war das der entscheidende Grund für Elite Gleis (Code 83) auf meiner Anlage. Aber eben wegen der Federzungen brauchen sie mehr als einen Doppelspulen Antrieb (Entweder Motor oder Memory Draht).
  • Mario Graul
    Bei Tillig gibt es für H0 zwei Gleissysteme. H0 Standard Code 100 und Elite Code 83. Beide werden ohne Bettung angeboten. Ersteres erscheint mir eines der preiswertesten Gleissysteme zu sein die man für H0 kaufen kann. Allerdings ist das Profil recht hoch (2,5mm). Ebenfalls sehen die Herzstücke der Weichen nicht besonders gut aus. Das Angebot ist nicht so groß wie bei Roco, jedoch ausreichend. Statt die vorgefertigten Gleisstücke zu verwenden kann man auch seine Gleise aus Profil und Schwellenband selbst zusammen bauen und so noch einmal ein paar Mark sparen. Auch einige Weichen gibt es als Bausatz.
    Tillig Elite unterscheidet sich vom Standard Gleis durch eine geringere Profilhöhe, brüniertes Schienen Profil, besser aussehende Weichen und natürlich einen höheren Preis, der aber im Normalfall immer noch unter dem von Roco, Fleischmann oder Peco liegen dürfte. Diesen kann man jedoch noch etwas abmindern, in dem man auch hier die Möglichkeit nutzt, sich wie beim Standard Gleis seine Gleise und Weichen selbst zu montieren. Einen weiteren Spareffekt erzielt man, wenn man statt des brünierten Tillig Elite Profils das in den Abmessungen identische aber nicht brünierte Tillig TT Profil verwendet.
  • Jörg Butterfass - (in einem anderen Thread) N E U !
    Schon ein paarmal habe ich hier über meine Erfahrungen mit Elite-Gleisen berichtet. Ich will mal meine Grundsätze kurz zusammenfassen.
    1. Für mich kommt im sichtbaren Bereich nur noch Elite in Frage, solange ich noch nicht an vollkommenen Selbstbau denke.
    2. Die schlanken biegsamen Weichen sind für die Optik ideal (siehe dazu meine Homepage http://www.butterfass.de).
    3. Ich verwende prinzipiell nur Weichen und Flexgleis (Ausnahme: Wendel, hier würde ich heute aber entweder auch Flexgleis oder Roco verwenden).
    4. Die Weichenbausätze mit FESTEM Schwellenstegen sind ideal. Sie sind einfach zu bauen (ca. 15 min/St.) und preiswert. Der Preisunterschied schlägt sehr deutlich zu Buche.
    5. Von den Weichenbausätzen mit FLEXSTEG kann ich nur dringend abraten. Sie sind vergleichsweise schlecht zu bauen und der Preisabstand zur fertigen Weiche rentiert diesen Aufwand nicht.
    6. Der Katalog ist in Bezug auf Flexsteg sehr undeutlich. Man erkennt nicht auf Anhieb, was einen Flexsteg hat und was keinen hat. Nur die Bausätze, bei denen es heisst: daraus können sowohl Abzweig als auch Bogenweichen gebaut werden, sind Flexstegweichen (Wie gesagt, zu teuer und nicht zu empfehlen). Auf Anfrage kann ich Dir auch sagen, was von den fertigen Weichen Flexsteg hat und was nicht.
    7. Der Flexsteg lässt sich nicht beliebig biegen, daher sind bei wirklichen Bogenweichen die fertigen Produkte ebenfalls besser.
    8. Elite ist auch ohne farblicher Nachbehandlung optisch sehr gut.
    9. Elite-Material ist fuer Teppichbahner voellig untauglich.
    10. Man sollte über etwas bastlerisches Talent verfügen, weil die Weichen (vor allem die selbstgebauten) nicht so exakt sind, wir Roco. Man muss also in der Lage sein, kleinere Nacharbeiten selbst zu erledigen.
    11. Die normale DKW konnte mich bisher noch nicht befriedigen. Hier entgleisen etliche Triebfahrzeuge.
    12. Das Ergebnis sieht einfach gut aus. Siehe http://www.butterfass.de
    13. Es macht riesigen Spass, alles leicht geschwungen zu verlegen, so dass kein Modellbahnraster mehr zu erkennen ist.
    14. Man verzichte auf Tillig Motorantriebe und wähle etwas anderes. Ich verwende entweder Memory-Antriebe (kniffelig, siehe meine Homepage) oder Fulgurex Motorantriebe. Diese sind uneingeschränkt zu empfehlen, man muss nur daran denken, dass sie untersetzt werden müssen.

Peco

  • Armin Mühl
    Das Peco Gleis sieht recht gut aus. Allerdings sind die Weichen eindeutig nach englischen Vorbildern gestaltet. Das sieht man besonders an dem nachgebildeten Verschluss der Bauart "Sykes". Die Weichen haben den Vorteil, dass sie auch ohne Antrieb sicher anliegen, da im Modell ein Feder Mechanismus dafür sorgt, dass sie sicher anliegen. Nachteil ist die daher nötige hohe Umstellkraft, die mit dem vorsintflutlichen Antrieb von Peco aber aufgebracht werden kann. Für Schatten Bahnhöfe sieht man diese Weichen beim Fremo sehr oft. Teilweise werden die dann direkt mit den Fingern gestellt oder es sind unter den Weichen Hebel Konstruktionen vorhanden, die vom Modulrand bedient werden können. Nachteile dieser Weichen sind, dass das Herzstück über die Zungen versorgt wird und dass die abliegende Zunge entgegengesetzt zur Backenschiene gepolt ist. Letzeres sorgt beim Digital Betrieb entweder dafür, dass die Funken fliegen, wenn Radsätze mit nicht korrekten Radsatz Innenmaß die Weichen befahren, bzw. dass der Booster abschaltet. Die Problematik mit der Herzstück Versorgung über die Zungen liegt darin, dass nach einigen Jahren keine zuverlässige Stromübertragung mehr möglich ist. Einen zusätzlichen Schaltkontakt sollte man aber auch nicht einbauen, da der beim Digital Betrieb wieder für Ärger sorgen kann, da der sicher nicht absolut synchron zu den Zungen läuft und daher während der Weichen Laufzeit einen Kurzschluss verursacht, der entweder den Kontakt abrennt oder den Booster ausschaltet :-(

Wenn du mehr zu den Weichen von Peco und deren Umbau in vernünftige Weichen lesen möchtest, schau mal bei Martin Balser auf der Homepage nach:
http://www.rz.uni-frankfurt.de/~mbalser/railroad/eisenb_d.htm
1. Umbau einer Peco-Weiche
10. Elektrische Probleme bei Weichen
Für Tillig Elite Code 83 gelten übrigens in Bezug auf die Elektrik Probleme die gleichen Lösungen.

Wir haben beim Fremo eigentlich alles an halbwegs vernünftigen Gleissystemen auf den einzelnen Modulen im Einsatz. Dabei sind die oben genannten Probleme aufgetreten. Inzwischen haben wir auch fast alle Betriebsstellen Besitzer davon überzeugen können, dass die Weichen umgebaut werden. Besonders die Herrichtung der Weichen für Digital Betrieb ist auch ein für Anfänger wichtiges Thema. Im Analog Betrieb fällt das nicht so stark auf, aber bei Digital Betrieb mit den entsprechend höheren Strömen bekommt man irgendwann Frust, wenn andauernd beim Rangieren über die Weichenstraße der Booster abschaltet oder ein lustiges Feuerwerk an den Rädern entsteht. Nach meiner Meinung ist die Digital Tauglichkeit in der heutigen Zeit auch ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Gleissystems. 
  • Detlef Racky
    Peco Finescale ist Code 75 und damit so um 1,9mm hoch. Befahrbar ist das Gleis trotzdem mit NEM Radsätzen. Das Flexgleis gibt es mit Holz und mit Beton Schwellen. Als weiteren Vorteil ist ein sehr schmaler Schienenkopf (also die Breite, nicht die Höhe) zu nennen - wie breit der ist kann ich jetzt aus dem Stehgreif auch nicht beantworten, jedenfalls siehts schöner aus als bei Pilz (Pilz = Tillig) oder Roco. Das Gleis ist nicht brüniert. Die Weichen können sowohl mit NEM als auch mit RP25 Radsätzen befahren werden. Letztere fallen nicht wie bei Roco Line in die Herzstück Lücke, da diese sehr klein gehalten ist. Weiteres gutes Feature ist die Trennung von Weichenzunge und Backenschiene, die äusserst einfach durchzuführen ist. Siehe hierzu:
    http://www.rz.uni-frankfurt.de/~mbalser/railroad/weichen_d.htm
    Punkt: Verdrahtung Bei neueren Modulen wird im FREMO meist dieses Gleis verwendet. Persönlich habe ich es auch mit Pilz Gleis (Dreischienen Gleis) kombiniert und bin recht zufrieden. Gruss
    PS: Peco hat auch seit ca. 2 Jahren ein H0m Gleissystem (was ich ebenfalls verwende - siehe Web)

Shinohara

  • Dirk van Riesen
    Jacques.Clos wrote:
    > Das habe ich mir auch gedacht aber ich finde sie nirgens in Deutschland
    > und noch weniger bei uns.
    > Sonst scheinen die Lux Antriebe gut zu funktionieren aber ich warte noch
    > auf komplementares Zubehör für sie fest einbauen
    > (Walthers ist das der in den USA ?) sie haben ja einen Online Katalog
    > aber ich habe nichts von Sh. Weichen gesehen.

Walthers vertreibt Shinohara Gleise unter der eigenen Marke (Walthers track - made excusively by Shinohara for Walthers). Walthers Produkte kann man z.B. bei Modellbahn Puerner bestellen.
Und die Shinohara Gleise gibt es auch bei der Hobby-Ecke Schuhmacher (die, die auch Selbstbau Gleis anbieten). Die haben von Shinohara Bogen Weichen mit R1/R2 711/914 mm bzw. 610/812 mm in Code 83 (2,1mm). In Code 70 gibt es auch eine biegbare Weiche, mit der man Radien von 1800/900 mm bis 695/500 mm realisieren kann (können soll - ich habe es nicht ausprobiert)

Atlas

von Janos Ero (Details per Mail erhalten, teilweise zusammengefasst / gekürzt)

  • Atlas ist wohl das bekannteste Gleissystem in Amerika. Der Hersteller, Atlas (http://www.atlasrr.com/) ist einer der bedeutendsten Produzenten in den USA.
    ...
    Aber die wichtigste Produktlinie bei Atlas ist das Gleissystem. Sie bieten ein Gleissystem für N und zwei Gleissysteme für HO an.
    In Baugröße HO gibt es zwei Gleissysteme, ein Code 100 (2,5mm) und ein Code 83 (2,1mm) Profil.
    ...Informationen zum N-Gleissystem siehe dort.
  • Das Code 100 Gleissystem wurde früher auch aus Messing hergestellt, heute aus Neusilber. ...
    Beim Code 100 System gibt es die folgenden Schienen:
    Gerade, 9" (229mm), 6" (152mm) und 3" (76mm) lang.
    Kurve 15" (381mm) Radius, Kurve 18" (457mm) Radius,
    Kurve 22" (559mm) Radius (mein Favorit!)
    Von 15" und 18" Kurven braucht man 12 Stuecke für einen Kreis (30 Grad).
    Von 22" braucht man 16 Stuecke (22,5 Grad).
    Von 15" ... und von 18" gibt es ... Teilstücke. Soweit ich weiss, gibt es keine Teilstücke von 22" Schienen.
    Es gibt 3 verschiedene Weichen:
    Standard-Weiche #4 (14 Grad)
    Modell-Weiche #4 (14 Grad) - die Geometrie ist anders, als bei der Standard-Weiche
    Modell-Weiche #6 (9,5 Grad)
    Es gibt keine EKWs oder DKWs, nur einfache Kreuzungen: 19, 25, 30, 45, 60 und 90 Grad
    Es gibt auch eine Drehscheibe - nicht besonders hohe Qualitaet.
    Der Flexgleis ist 36" (3' - 914mm) lang.
  • Das Code 83 Sytem umfasst beinahe die selben Schienen, wie das Code 100 System, aber - soviel ich weiss - gibt es keine Standard-Weiche (nur Modell-Weiche) und vielleicht auch keine 15" Radius (bin ich nicht sicher).
    Auch von den Kreuzungen gibt es weniger Typen und soweit ich weiss keine Drehscheibe.
    Angeblich gibt es Code 83 Gleise mit Betonschwellen, ich habe sie aber nie gesehen.
    ...
    Es gibt auch Schienen mit integrierten Bettung ("True-Track"), die kenne ich aber nicht.
  • Allgemeines:
    Die Code 100 Gleise sind mit -schwarzen- Schwellen hergestellt. Die Schwellen sind etwas zu breit und sind etwas weit auseinander - nicht gerade typisch für Amerika (in Amerika auf den Hauptbahnen ist der Schwellenabstand etwa 25-30cm, gegenüber in Europa 35-45 cm - so kann man dort Achslasten von 35 Tonnen zulassen).
    Die Code 83 Gleise sind mit -braunen- Schwellen hergestellt. Die Schwellen sind viel schmaler und etwas näher zu einander, aber eher europäisch, als amerikanisch. Die Schwellen der Code 83 Gleise sind höher, so dass die Schienenoberkanten der Code 100 und Code 83 Gleise gleich hoch liegen. Man kann auch gekrümmte Verbinder kaufen, womit man Code 83 und Code 100 Gleise verbinden kann.
    Die Schienenverbinder sind aus Neusilber, etwas schwach. Man muss sie -unbedingt- anlöten, sonst verliert man sie leicht (beim Spielen). Die Schienen (wenn in Blisterpackung) und Weichen werden übrigens mit nicht montierten Schienenverbinder verkauft. Sie liegen getrennt in der Packung bei.
    Man kann die Schienen einzeln oder in Blisterpackung kaufen. In einer Packung sind 6 Schienen - etwas dumm in Falle des 22" Kurven, da hier man 16 für einen Kreis braucht.
    Die Weichen werden -ohne- Relais verkauft, man kann entweder einen manuellen Schalter oder zwei verschiedene elektrische Relais kaufen, ein Typ für Spiel- und ein Typ für Unterflurbetrieb. Die Relais für rechte und linke Weichen sind unterschiedlich.
    WICHTIG! Die Relais für Code 83 und Code 100 Weichen sind NICHT kompatibel!
    Die Modell-Weichen haben ein polarisierbares Herzstück.
  • Bewertung:
    In Amerika in jedem Hobby-Shop bekommt man Atlas Gleise, öfters gar nichts anderes. Es gibt sie auch beim Walthers.
    Nicht sehr schön, nicht sehr filigran aber betriebssicher und BILLIG.
    Die Preise im Web sind oft die Listenpreise und in Amerika kann man schon für 50% der Listenpreise Modelle kaufen.
    Die 6-er Pack Schienen kosten $3-4, die Weichen $7-8 (ohne Relais), die Relais $5-7. Ich habe schon Standardweichen fuer $7 -mit- Relais gekauft (und damals war $1 = 1,35DM.)

Gleissysteme N

Übersicht

Ich will mal einen Versuch machen (ohne Anspruch auf Objektivität oder Vollständigkeit), die verschiedenen N-Systeme aufzulisten und zu bewerten. Bitte korrigiert mich, wo Ihr anderer Meinung seid!

  • Minitrix / Roco : Neusilber Gleise auf braunen Kunststoff Schwellen, beide basieren auf 15° Geometrie und mit hohen Profilen (Code 70?). Die Weichen sind mit Gelenkzungen ausgestattet. Optisch wie technisch einiger maßen annehmbar; Roco ist aufgrund des größeren Angebotes an vorgefertigten Radien und des günstigeren Preises vorzuziehen. Für beide Systeme gilt wie für alle Großserien Systeme: die kleinsten Radien 1 & 2 sollten zumindest im sichtbaren Bereich unbedingt vermieden werden; einiger maßen Vorbild gerechte Radien erfordern den Einsatz von Flexgleis (im Sortiment vorhanden).
    Fazit: Standard Lösung ohne besondere Vor- oder Nachteile; seit Erscheinen der Peco Gleise (s.u.) eigentlich veraltet.
  • Fleischmann : Ebenfalls Neusilber Code 70 /15°, aber mit einem angespritzten schmalen Schotterbett. Für den Einstieg vielleicht die beste Lösung, da auch ohne Einschottern ein ansprechendes Erscheinungsbild möglich ist. Etwas teurer. Ansonsten gilt das oben bereits Gesagte.
    Fazit: gutes Einsteiger Gleis; zudem bietet Fleischmann die vom Preis Leistungs Verhältnis her besten Einstiegs Packungen an.
  • Arnold : Hohe brünierte Stahl"schienen" ohne Profil auf sehr dunklen Kunststoff Schwellen. Erinnert optisch ein bisschen an die alten Schienen aus Blechstreifen aus der Vorkriegszeit. Technisch problematisch, da (a) nicht lötbar (Stahl!) und (b) nicht kontaktsicher (Brünierung). Die vom Hersteller angepriesene "Selbstreinigung" - der das merkwürdige Profil zu verdanken ist - kann man vergessen! Die Weichen (15°) haben keine Zungen Gelenke, sondern das gesamte Herzstück / Zungenteil ist schwenkbar ausgeführt. Sieht zumindest sehr gewöhnungs bedürftig aus und ist zudem nicht unproblematisch wg. auflaufender Spurkränze.
    Fazit: forget it!
  • Weichenantriebe : Für alle bisher beschriebenen Gleissysteme gibt es elektromagnetische Weichen Antriebe zum Anstecken. Solange sie optimal angesteckt sind und keinen Dauer Spannungen ausgesetzt werden, funktionieren sie leidlich. Sie sind aber (wie der gesamte Stellmechanismus aus Federblechstreifen) extrem empfindlich sowohl gegen Verkanten als auch gegen winzigste Schmutz Mengen.
  • Peco : Bietet zwei Systeme mit unterschiedlichen Profilen an. Das höhere Code 70 Profil ist veraltet. Finescale Code 50: durch die feinen Profile hat man hier das mit Abstand beste Erscheinungsbild aller Großserien Produkte bei voller Kompatibilität zu den gängigen Spurkränzen.
    Material: Neusilber auf Kunststoff. Es werden drei Weichen Typen mit unterschiedlichen Abzweig Radien und 10° Abzweigwinkeln angeboten, außerdem große Bogen Weichen und ein "Hosenträger" (Gleiswechsel). Dadurch ist eine sehr abwechslungsreiche Geometrie möglich. Keine Fertig Radien oder Geraden, dadurch ist kein Aufbau "auf dem Teppich" möglich. Flexgleise sind wahlweise mit Holz- oder Beton-Schwellen Nachbildung erhältlich. Die Weichen sind mit beweglichen Zungen und sehr feinen, leitenden Herzstücken ausgestattet. Motor Antriebe sind unterflur nachrüstbar.
    Fazit: in der Großserie das Optimum in Bezug auf Funktion und Vorbildtreue. Andere Systeme sind sehr teuer und / oder aufwendig (Selbstbau!) und zudem teilweise schwer zu beschaffen und daher - bei allen möglichen Vorzügen - für den Hobbystart ungeeignet.

Atlas N

  • Atlas ist wohl das bekannteste Gleissystem in Amerika. Der Hersteller, Atlas (http://www.atlasrr.com/) ist einer der bedeutendsten Produzenten in den USA.
    Aber die wichtigste Produktlinie bei Atlas sind die Gleissysteme. Sie bieten ein Gleissystem für N und zwei Gleissysteme für HO an.
  • Die N-Gleissysteme sind aus Neusilber gefertigt, und bestehen aus:
    Gerade 5" (127mm) lang, Kurve 9,75" (248mm) Radius, Kurve 11" (279mm) Radius, Kurve 19" (483mm) Radius
    Von den ersten beiden braucht man 12 St. für einen Kreis (30 Grad). Von 19" Gleise braucht man 24 St. für einen Kreis. Es gibt eine Sorte Flexgleis, 30" (762mm) lang.
  • In Baugröße N gibt es zwei Weichen, eine Standard- (das bedeutet in den USA normalerweise #4 Weiche, 14 Grad Herzstück - in den USA sind die Gleise _nach_ dem Herzstück IMMER gerade!) und eine Modell-Version (#6, 9,5 Grad Herzstück).
  • Es gibt auch eine Drehscheibe mit 7.5" (190,5mm) Durchmesser, ohne Motor mit 21 moegliche Stellungen und dazu ein Motorisierungs-Kit.
  • Da ich HO-Modelle baue, kann ich über die N-Gleise keine persönlichen Erfahrungen berichten, meine Informationen kommen aus Webseiten.

Diskussion N-Gleissysteme

In der Folge zur Übersicht von Jens Beckmann ergab sich eine lebhafte Diskussion an der sich Alex Strüder, Rudolf Schulze, Udo Kappel, Karl Sturmwöhrer, Marcus Füchtenschnieder beteiligten. Als Reaktion auf die FAQ kam später noch ein Beitrag von Peter Paiska hinzu.

  • Alex Strüder - (schrieb eine kleine Ergänzung dazu)
    Die Radien 1 und 2 der diversen Hersteller sind nicht besonders betriebssicher, was vor allem für die Weichen gilt.
    Das Peco Code 70 ist nicht veraltet, sondern sehr gut für den unsichtbaren Bereich geeignet, da es preiswerter ist. Allerdings ist dafür das Preis Leistungs Verhältnis beim Roco Gleis besser und dieses ist auch etwas besser lieferbar. Die Bogen Weichen haben einen sehr ungünstigen Radius, mit ca. 450/900 mm. Besser wären zwei verschiedene Typen mit ca. 450/550 mm und ca. 800/900 mm oder zumindestens eine etwas kleinere Differenz der beiden Radien (ca 600/900 mm). Die Roco Weichen haben, im Gegensatz zu den Weichen der Mitbewerber, einen Antrieb zum Anschrauben, was zu einer sehr guten Fixierung des Antriebs führt. Ausserdem ist der Umschalt Mechanismus, mittels Sprungfeder, im Antrieb und nicht in der Weiche selbst eingebaut. Beides erhöht die Betriebs Sicherheit. Das Profil ist, zumindestens für den unterirdischen Bereich, nicht veraltet.
  • Rudolf Schulze - (schrieb diesen Text als Antwort an Alex Strüder)
    1. Täusche ich mich? Roco hat die N-Gleise von Minitrix doch einfach nachgebaut. Hat mir jedenfalls ein Händler bestätigt.
    2. Die Minitrix / Roco N-Weichen haben als 24-Grad Weichen (Radius 1) und auch die Bogen Weichen isolierte Herzstücke. Null Chance, dort mit einer kleinen Lok (Köf) drüber zu kommen. Besser sind da die seit einigen Jahren erhältlichen (neuen) 15-Grad-Weichen. Volleitend mit polarisierendem Herzstück. Nehmen leider mehr Platz weg.
    3. An einem Tag, an dem der Humor der Marketing-Abteilung am schwärzensten war, wurde das Minitrix Gleissystem erfunden. Schrecklich viele kleine Gleis Stückchen gehören zum System und kosten ein Schweine Geld. Deshalb eigentlich kaum zu empfehlen. Dass ich trotzdem auf Minitrix / Roco rumgurke hat seinen Grund in der Vergangenheit. Damals hatte Minitrix bereits Bogen Weichen, und ich glaubte, dadurch Platz zu sparen. Das stimmt zwar, war trotzdem ein Irrtum: Kleine Loks bleiben auf den Herzstücken stehen. Was nützt da der gesparte Platz durch in die Kurven verlegte Weichen?
    4. Die angeblich nichtrostenden Arnold Gleise schienen den Dreck magisch anzuziehen. Sah aus wie Rost. Von Selbstreinigung keine Spur. Allerdings: Arnold hat leitende Herzstücke im Innenraum der Weichen. Falls die nicht gerade mal wieder verdreckt sind, kommen kleine Loks kontaktsicherer über die Weichen als bei Minitrix.
  • Udo Kappel - (als Antwort an Rudolf Schulze)
    Ich glaube das nicht so richtig (dass Roco die Gleise von Minitrix einfach nachgebaut hat) , denn Roco Gleise haben einen Vorbild widrigen grossen Schwellen Abstand, Minitrix m.W. nicht. Und die Weichen sehen komplett anders aus. Roco hat sich jede Stromschalt Funktion gespart, hat aber schon seit ewig "lange" und "ganz lange" Weichen, neben den 15 Grad Weichen, die ich für N immer als "normal" angesehen habe.
    Ich habe noch nirgendwo Arnold Weichen eingebaut gesehen, über die die Züge eben drüber gefahren sind. Übertrieben gesprochen muss der Zug auf Arnold Weichen drauf und wieder runter fahren, wie auf kleine Hügel.
  • Karl Sturmwöhrer - (als Antwort an Udo Kappel)
    Teilweise ist es richtig. Anfangs als ich die ersten Roco Schienen kaufte (ca. ´75), waren sie noch völlig ident zu Mintrix. Inklusive selbem schwarzen Kunststoff Körper mit einfachen Plastik Laschen zum Halt der Neusilber Profile. Erst später wurden die Laschen durch Nachbildungen von Halteeisen ersetzt und auch das Schwellen Material hat sich farblich geändert (unbestimmbares grau - dunkelbraun), Minitrix verkauft weiterhin strikt schwarz. Die ersten Roco Weichen mit 24° waren sogar schlechter als die damaligen Minitrix Weichen. Stichwort Weichenzungen nur aus gepresstem Neusilber Flachmetall und der eigenartige außen liegende Elektroantrieb. Die Weichen gab es wahlweise auch als Handweichen mit halben außen liegenden Bedienteil und einem extra Spulen Antrieb der angeklipst wurde. Für die Übertragung der Spulenbewegung musste ein kleiner Ferritstab in ein, in der Öffnung der Hand Weichen liegendes, Loch eingeführt und dort an eine Kopflasche angeklipst werden. (Ich habe versucht das klar darzustellen, für etwaige Zweideutigkeiten möchte ich mich im vorhinein entschuldigen). Erst wie später die schlankeren Weichen 15°/R5 und 10°/ Großkreis etc. herauskamen wurden auch die 24° Weichen überarbeitet. Sprich mit gefräßten Weichenzungen und einem aufschraubbaren oder zumindestens im ganzen aufklipsbarem Antrieb mit Endabschaltung. Die Radien und die Teilstücke waren bei Roco stets besser abgestimmt als bei Minitrix. Bei Roco gibt es auch ein R2-6° Bogen Stück(chen). Allerdings wer baut heute noch nicht mit Flexgleisen und entsprechend größeren Radien? Ich kann mich noch an meine erste N-Anlage erinneren, alles in R1 (194,xx mm) und R2. Die damals neu erschienen ÖBB Eurofirma Wagen haben schrecklich auf den engen Radien ausgeschaut (Brrrr...).
  • Marcus Füchtenschnieder - (als Antwort auf Rudolf Schulze)
    Ist mir völlig neu. (dass Roco die Gleise von Minitrix einfach nachgebaut hat). Die haben exakt die gleiche Gleis Geometrie in den Weichen, das ist aber auch schon die ganze Gemeinsamkeit.
    Deshalb verwende ich den Kram auch nicht (die Schrecklich vielen kleine Gleis Stückchen) , sondern arbeite ausschliesslich mit Flexgleisen: Billiger, nein, vieel billiger und unabhängig von jeder Vorgabe. Leicht zu verarbeiten sind sie obenderein, man muss sich nur ein wenig dran gewöhnen, wie so oft ist es die Übung, die den Meister macht.
    Da hilft wohl nur das Umrüsten (wegen der nichtleitenden Herzstücke). auf 15 Grad mit leitenden Herzstücken von Minitrix... oder Weichen Selbstbau ...

Ich denke derzeit über eine solche Möglichkeit nach. Der Grundgedanke ist ein aus Kunstharz gegossenes Schwellenbett. Dazu denke ich an ein entsprechend modifiziertes Schwellenbett von Roco oder Trix, von dem die Schienen abgezogen werden. Die Schwellen können dann noch entsprechend verfeinert - und dann zur Form Herstellung verwendet werden. Den Halt finden die Schienen in der bereits vorhandenen Führung, zusätzlich werden sie dann aber wohl noch geklebt. Eine Gerade und ein Bogen Stück einzuschieben dürfte wohl recht einfach sein, lediglich das Herzstück muss selbst gelötet werden. Mit einer Schablone und etwas Übung, hoffe ich da auf gute Egebnisse zu kommen. Einziger Haken ist die Notwendigkeit, die Weichen zu den angeschlossenen Gleisen zu isolieren, da die Herzstücke leiten und dadurch Kurzschlüsse verursachen. Gepolte Herzstücke wie bei Trix dürften wohl nicht oder nur sehr schwer realisierbar sein. Dafür hat man aber auch die besten Fahreigenschaften (hoffe ich). Der Grund für meine Überlegung ist mein Wunsch, auf Peco Code 55 umzusteigen, ohne meine noch im Bau befindliche Anlage wieder ändern zu müssen. Da es bei Peco aber diese 15 Grad Weichen Geometrie nicht gibt, kam dieser Gedanke auf. Bisher ist das alles noch graue Theorie, aber ich dachte, dies ist eine gute Gelegenheit das mal anzusprechen. Vielleicht hat hat ja noch jemand Interesse daran oder gar schon mal sowas gemacht.

  • Peter Paiska - (als Reaktion auf die FAQ Gleissysteme)
    Das gesagte zu Arnold stimmt absolut. Schienen nicht verlötbar und das ist besonders schlimm, da sich die Übergangs Widerstände an den Schienen Verbindern nicht verringern lassen. Nach einiger Zeit war an einigen Gleisen eine deutliche Geschwindigkeits Verringerung der Loks bemerkbar. Abhilfe schafft da nur Einspeisung der Fahrspannung an so vielen Schienenverbindern wie möglich. Der Draht kann ja vor dem Einbau drauf gelötet werden. Zusätzlich ist die Polarisierung der Weichenherzstücke durch die in der Weiche liegenden Kontakte auf die Dauer nicht zuverlässig. Entweder blockiert ein eingedrungener Krümel den Schaltvorgang oder die Kontakte verglühen bei einem Kurzschluss auf der Weiche.
    Bei Fleischmann mag zwar das vorhandene Schotterbett den Aufwand im ersten Moment scheinbar verringern, aber es ist zu schmal und von der Farbe nicht besonders glücklich gewählt. Aber das Schotterbett bringt deutlich mehr Stabilität ins Gleis und das kommt den leichten N-Fahrzeugen sehr entgegen.

Mit dem PECO Code 55 N Gleissystem haben wir zu zweit eine Anlage mit ca. 180 Weichen und über 150m der Flexgleise aufgebaut. Die Erkenntnis aus 3 Jahren Peco sind wie folgend:
Platzbedarf: mit den großen Weichenwinkel einfach gigantisch. Also man nehme eine Gleisplan mit 15° Weichen und muss dann die Länge der Weichenstraßen fast verdoppeln. Nur durch die Sonderbauformen wie die Y-Weiche und die Bogenweiche ist es möglich die Weichenverbindungen in die Kurve zu verlegen und wieder etwas Platz zurück zu gewinnen für die Bahnsteige.
Optik: einfach toll, von keinem anderen Großserien Hersteller erreicht.
Mechanischer Aufbau: der Trick die Schienen mit in die Schwellen einzugießen bringt eine wesentlich bessere mechanische Befestigung als durch die Gleisklammer Nachbildung jedes anderen Herstellers. Spätestens wenn man versucht in einer Kurve eine Trennstelle einzufügen wird dieser Vorteil von Peco offensichtlich. Einfach mit der Trennscheibe durchtrennen. Jedes Gleis hat die Tendenz sich dann wieder gerade zu stellen. Da bei Peco die ganze Schwelle das Gleis hält, ist da nichts zu befürchten. Die wesentlich kleineren Gleisklammern z.B. von Arnold können weniger mechanische Kräfte aufnehmen und werden langsam durch das Gleis nach außen gedrückt. Einen Schienenverbinder aus Kunststoff kann man auch vergessen. Selbes Problem, das Material ist zu weich und kann gegenüber dem Gleis keinen sicheren Halt bieten. Ist bei allen Gleissystemen eigentlich nur ein Abstand Halter für gerade verlegte Gleise. Diese Probleme treten auch bei Trennstellen an Kasten Übergängen von abnehmbaren Anlagenteilen oder Modulen auf. Schnell wird da beim Auf- oder Abbau das Gleis nach oben oder zur Seite belastet. Bei Peco werden da eher mit den Schwellen die Gleise aus dem Schotter gehoben, als dass eine Schiene aus der Verankerung gerissen wird. Bei den anderen Herstellern ..... für jeden Fluch wegen beschädigten Gleisen bitte 50 Pfennige überweisen...
Dazu kommt noch etwas. Da der Schienenverbinder sich im unteren Teil des Schienenfuß befindet, ist er im Schotterbett unsichtbar. Dadurch haben wir auf der Außenseite der Schiene den Schienen Verbinder mit dem Gleis verlöten können, ohne das es überhaupt auffällt. Das gibt beste elektrische Eigenschaften und hält bombenfest. Nachteile: gibt's tatsächlich. Ein Hauptnachteil ist die Gleisgeometrie. Da scheinbar das englische Lichtraum Profil als Grundlage diente, ist der Gleisabstand beim zusammen stecken von zwei Weichen zu einer Gleisverbindung auf ca. 27mm geschrumpft. Auf der freien Strecke ist ja da bei Zugbegegnungen durchaus noch Platz zwischen den Loks. Gerade Dampfloks sind doch breiter als es beim Vorbild der Fall ist. Spätestens im Bahnhof weis man warum die anderen Hersteller zwischen 30mm (Arnold) und 33mm (Trix, Fleischmann, usw.) Abstand zwischen den Gleisen lassen. Messungen haben bestätigt, dass für Lichtsignale 30mm und für Formsignale 33mm oder etwas mehr notwendig sind. Dieser Umstand erfordert deutlich höheren Aufwand beim Weicheneinbau. Es müssen immer gerade Zwischengleise eingefügt werden. Die Länge schwankt je nach Weichenverbindung, aber 0,8 bis über 2cm sind die Regel, solche kleinen Stücke sind halt für einen ruhigen Fahrzeuglauf nicht gerade gut und auch nicht einfach abzulängen.
Der zweite Haken ist der Peco Weichen Antrieb. Einzige Bemerkung - VERGESSEN!!
Wenn man die Feder in der Weiche für die Endlage entfernt und einen Fulgurex Motor zum Stellen verwendet, ist das Thema auch optimal gelöst. Dann kann man auch an den Weichen die Schwellen und die Stellschwelle kürzen und optisch damit verbessern. Wir haben für den motorische Antrieb nach längeren Versuchen eine relativ einfach zu bauende Lösung gefunden. Eventuell demnächst mit Bildern für den Nachbau eine Anleitung zur Verfügung. Bei Interesse natürlich für alle dann da.
Drittens, die Weichen müssen vor dem Einbau überprüft werden. Es tritt häufig auf, dass die Weiche nicht exakt plan aufliegt und dadurch das Herzstück höher als die Außengleise liegt. Auch ist öfters ein kleiner Höhenunterschied zwischen den beweglichen Weichenzungen und den feststehenden Schienen zum Herzstück. Im eingebauten Zustand kann man da nichts mehr justieren, also vorher diese lästigen Fertigungs Toleranzen nachjustieren. Wenn man aber Wert legt auf großzügigen Gleisverlauf und nicht bereit ist seine Gleise selber zusammen zu bauen, so hat man mit Peco eine gute Grundlage. Aber eben nur mit mehr Aufwand wegen Antrieb und Verlegung als bei Trix und Co.

Anmerkung: Dies ist die dritte Fassung der FAQ Gleissysteme. Wir hoffen, dass sie möglichst viele Fragen zum Thema Auswahl eines Gleissystems beantwortet. Falls etwas fehlt oder ihr noch Ergänzungen habt, schreibt einfach an einen der Autoren. (Edbert)